Erste verliert knapp in Wernigerode
8. November 2008(Quelle: Volksstimme – von M. Jeschor)
Dämpfer beim emotionalen Höhepunkt
Es war das fünfte ” emotionale Spiel “, das die Calbenser in dieser Saison hatten. So emotional, ” dass zwei Spieler nach dem Abpfiff weinten “, berichtete Trainer Christian Kehr.
Es war das Spitzenspiel schlechthin, nicht aber aufgrund der spielerischen Klasse, die Einheit Wernigerode und die TSG an den Tag legten, ” das war einfach Fußball total “. Total daneben ging die Partie für Calbe nun nicht, schließlich musste sich das Team ” nur ” mit 1 : 2 ( 1 : 1 ) geschlagen geben, damit den Platz an der Sonne in der Landesliga Mitte räumen. Allerdings ” kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen. Es hat das Spitzenspiel angenommen “, zollte Kehr Respekt. ” Es kann schließlich auch mal anders laufen “, sagte er mit Anspielung auf die letzten fünf Spiele. Diesmal mussten seine jungen Schützlinge ihrer
Unerfahrenheit Tribut zollen. Ein wenig habe aber auch die Kraft eine Rolle gespielt, denn erst in Unterzahl kassierte die TSG den zweiten Treffer, ” der sich in der Schlussphase einfach abzeichnete “. Dass sich die TSG in Wernigerode nicht verstecken wollte, unterstrich die offensive Ausrichtung mit drei Stürmern, das unterstrich auch die frühe ” verdiente ” 1 : 0-F ührung per Foulelfmeter durch Keven Harms ( 10. ). Alexander Menz war im Strafraum zuvor nur unfair zu stoppen. Johannes Schliemann hätte den Mut zum Pressing nur zehn Minuten später mit dem zweiten Treffer belohnen können. Der Gastgeber kam somit besser ins Spiel, wenngleich die großen Momente bis zum Halbzeitpfiff bis auf einige Ausnahmen ausblieben. ” Dafür ging in den Zweikämpfen gut zur Sache “, erklärte Kehr. Insgesamt acht gelbe Karten hatte Calbe bis zum Abpfiff kassiert. Bei einigen Angriffen wackelte die TSG-Abwehr aber, die kurzfristige Absage von Kapitän Maik Hoffmann machte sich also bemerkbar. So stand kurz vor dem Wechsel Sebastian Zapke am Ende einer Fehlerkette, die mit einem Elfmeter zum 1 : 1 ( 41. ) bestraft wurde.
Noch brisanter ging es im zweiten Abschnitt zur Sache, da auch die letzten drei TSG-Akteure aus ihrer Lethargie erwacht waren. Philipp Müller meinte es dann zu gut. Erst warf er den Ball weg, wofür er die erste Gelbe sah, zehn Minuten später konnte er Jens Horst, den gefährlichsten Einheit-Angreifer nur per Foul stoppen – Gelb-Rot ( 70. ). ” Die erste Aktion hätte nicht sein müssen “, meinte Kehr später. Spielte Calbe bis dahin noch gut mit, war das Team bis zur Schlussphase ” nur noch destruktiv “. Den Dreier hätte die TSG womöglich doch einfahren können, doch nach einer klassischen 3-2-Situation vergab Denis Neumeister die große Möglichkeit ( 84. ). ” Das wärs gewesen. ” Wernigerode drängte nun endgültig auf den zweiten Treffer. Zwar hielt Keeper Harant sein Team mit vielen guten Szenen bis zur 88. Minute in der Partie, bei einem Fallrückzieher konnte er jedoch nur noch hinterherschauen ( 2 : 1 ). Stephan Schulze klärte zuvor nur halbherzig. Calbe fand also beim emotionalen Höhepunkt sogleich einen Dämpfer.
Calbe: Harant – Müller, Blöhm, Zapke, Harms, Schulze, Neumeister, Wolf, Plantikow, Menz, J. Schliemann ( 24. Bergholz, 74. Knabe )