Ein verdienter Sieg, der richtig schmerzt

29. September 2008

TSG Calbe gewinnt 1 : 0

(Quelle: Volksstimme)

Thale (mje). Selten klang ein Trainer nach einem Sieg so niedergeschlagen wie Christian Kehr am Samstagabend. “Es ist ein Haufen Mist passiert”, erklärte er zunächst.

Ein kurzes Rauschen drang durch den Hörer, dann sprach Kehr über die Verletzung von Nils Graichen, die den 1 : 0 (1 : 0)-Sieg der TSG über Stahl Thale in der Fußball-Landesliga Mitte mehr als nur überschattete. In der 78. Minute eingewechselt, stand Graichen gerade einmal fünf Sekunden auf dem Platz.

N. Graichen

N. Graichen

Dann klatschte es laut, der AJugendliche ging zu Boden, mit einem doppelten Schien- und Wadenbeinbruch, wie sich später bei der Notoperation im Quedlinburger Krankenhaus herausstellte.

“Wir haben sehr gut gespielt, auch verdient gewonnen. Der Sieg hat allerdings einen ganz faden Beigeschmack”, sagte Kehr, der nicht hinsehen konnte, als Graichen am Boden lag. “Ich habe so etwas schon oft gesehen. An dieses Gefühl kann man sich nicht gewöhnen.” Beobachtet hatte die Szene allerdings auch ein elfjährige Zuschauer aus Calbe, der sogleich in Ohnmacht fiel. Dem ersten Krankenwagen folgte Minuten später ein zweiter. Auf diesem Weg wünscht die Mannschaft den beiden Pechvögeln gute Besserung. Verdient hatten sich die Calbenser indes die drei Punkte wirklich. Das Team bestimmte über weite Strecken das Geschehen, kam dank aggressiver Zweikampf-Führung und einem genialen Spielgestalter in Person von Denis Neumeister oft zu aussichtsreichen Möglichkeiten. Zunächst scheiterten jedoch Alexander Menz (8.), Tobias Plantikow (11.) und Thomas Wolff (17.) nach schönen Einzelaktionen. Auch Sascha Bergholz blieb ohne zählbaren Erfolg (28.). Thale hatte dagegen bis Mitte des ersten Durchgangs kaum eine Chance, hätte allerdings nach einem Konter die Führung erzielen müssen (30.). TSG-Keeper Christian Harant vereitelte jedoch zwei Versuche, bevor Sebastian Zapke zur Ecke klärte. Zum goldenen Schuss setzte Keven Harms dann kurz vor der Pause an. Nach toller Vorarbeit von Plantikow erzielte er aus Nahdistanz den einzigen Treffer des Tages (38.).


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