Saalestädter waren das clevere Team
16. August 2010SV Westerhausen – TSG Calbe 1 : 2 (1 : 2)
Nur eine Halbzeit ansehnlich – Die Saalestädter erweisen sich als das clevere Team
Quelle: Volksstimme von Sandra Arm
Das Verletzungspech beim Fußball-Landesligisten TSG Calbe setzte sich am Sonnabend in der zweiten Runde des Landespokals beim SV Westerhausen fort. Für Maik Hoffmann endete die Partie, bevor sie richtig begonnen hatte. Der Mittelfeldakteur verließ nach einer guten Viertelstunde humpelnd den Platz, nachdem er einen Pressschlag auf dem Fuß bekommen hatte. Das Glück hatten die Saalestädter dennoch auf ihrer Seite, denn das Team von Trainer René Kausmann setzte sich mit 2:1 (2:1) durch.
Für Hoffmann kam Philipp Müller ins Spiel, der mit dem frühen Einsatz ebenso wenig gerechnet hatte wie Kausmann. Deshalb musste es mit der Erwärmung auch schnell gehen. Ein ruhiges Wochenende durchlebte Müller ebenso wie Stephan Schulze nicht. Am Freitagabend standen beide im Aufgebot der zweiten Mannschaft, die im Salzlandpokal die Verbandsliga-Reserve des SV 09 Staßfurt empfing und knapp mit 1:2 unterlag.
Es lief für beide erfolgreicher am Folgetag, denn bereits in der fünften Minute brandete Jubel bei der TSG auf, als Denis Neumeister seine Farben mit 0:1 in Führung schoss. Die Vorarbeit leistete Phillip Spengler. Die Abwehr des SVW wurde klassisch ausgespielt. Danach erarbeitete sich der Gastgeber gute Möglichkeiten zum Ausgleich. So war es Nico Engel, der aus aussichtsreicher Position vergab (9./11.). Ein Foulelfmeter wurde dem SVW in der 24. Minute verwehrt, als Stephan Arbeiter an der Strafraumgrenze durch Tobias Schmidt von den Beinen geholt wurde. Es waren sich beide Trainer einig, dass es ein Strafstoß war. Kausmann hatte seine Elf von Beginn an gut eingestellt. Er wählte zunächst das 4-3-2-1-System und stellte nach der Halbzeit auf 4-4-2 um. In der ersten Hälfte hatten die Gäste, die den Ball “konsequent nach vorne brachten”, mehr vom Spiel. Hinter der Spitze Neumeister wussten Spengler und Thomas Schmidt zu gefallen. Schmidt liefert seit einigen Wochen eine konsequent gut Leistung ab und belohnte sich in der 32. Minute mit dem 0:2. Zuvor scheiterte Tobias Schmidt, dessen Versuch SVW-Keeper Heiko Meißner abwehrte. Der Ball kam anschließend zu Thomas Schmidt, der nur noch einzuschieben brauchte. “Ich stand einfach richtig”, sagte der glückliche Schütze. Es herrschte zunächst eine gewisse Verunsicherung, denn erst nach Rücksprache mit seinem Linienrichter gab Schiedsrichter Marcus Peter den Treffer. “Für Thomas war es gut, als er frei vor dem Tor stand und in dieser Situation die Nerven behielt”, lobte Kausmann. Das Tor soll aus abseitsverdächtiger Position gefallen sein. “Wenn meine Spieler das so rigoros fordern, dann wird etwas dran sein”, meinte SVW-Trainer Ralf Herrmann. Kausmann sah noch mehr, denn Spengler wurde zuvor von den Beinen geholt, aber der Pfiff blieb aus.
Der Gastgeber fand indes keine Mittel, um die agilen Gäste, die immer wieder Druck nach vorne ausübten, in die Schranken zu weisen. “Wir haben die Calbenser nicht unterschätzt. Sie haben einfach gut gespielt, waren cleverer und wir haben auf einzelnen Positionen die Disziplin vermissen lassen”, resümierte Hermann. Dennoch gelang ihnen kurz vor der Halbzeitpause der 1:2-Anschluss durch Martin Gottowik (44.).
Ein schattiges Plätzchen unter den Bäumen genügte der TSG, um die erste Halbzeit auszuwerten. Kausmann sollte in einem Recht behalten: “Ich habe ihnen gesagt, dass wir 2:1 gewinnen.”
Die zweite Hälfte hatte das Prädikat “ansehnlich” nicht verdient. Ein richtiger Spielfluss wollte nicht mehr entstehen, denn zu oft wurde sich mit Nebensächlichkeiten aufgehalten, anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Referee hatte einen gehörigen Anteil daran. Es schien, dass er sich durch die Zuschauer, die immer wieder Karten forderten, gehörig unter Druck gesetzt fühlte. Den gelb-Rot gefährdeten Neumeister nahm Kausmann nach einer Stunde runter und brachte Stefan Sandau. Es wurden sich zwar auf beiden Seiten gute Chancen herausgespielt, aber nur im Abschluss blieben beide Mannschaften einen Erfolg schuldig.
Für die Calbenser hatte sich der Ausflug in den Harz also gelohnt. Kausmann konnte zurecht stolz auf die gezeigte Leistung seines Teams sein. “Wir haben gewusst, dass es nicht einfach werden wird, aber die Mannschaft hat bis zum Schluss super gespielt.”
Auf noch eine Kleinigkeit können die Saalestädter stolz sein. Sie sind der letzte Vertreter aus dem Salzlandkreis in diesem Pokalwettbewerb. Der Verbandsligist SV 09 Staßfurt schied am Freitag mit 1:2 beim SV Dessau 05 (Landesliga) aus und auch der TV Askania Bernburg (Verbandsliga) musste nach einem 0:2 gegen den Oberligisten VfB Germania Halberstadt die Segel streichen.
SV Westerhausen: Meißner – Kittke, Fricke, Blum, Arbeiter (46. Dobrowolski), Hartmeyer, Borchardt, Weber, Gottowik, Engel, Michaelis
TSG Calbe: Harant – Spengler (48. Schulz), Noack, Zapke, Harms, Strobach, Hoffmann (18. Müller), Th. Schmidt, Voigt, Neumeister (60. Sandau), To. Schmidt