Doppeltes Glück für Menz
31. August 2008(Quelle: Volksstimme – Marko Jeschor)
Es gibt Spiele, da funktioniert einfach alles – jeder Ball kommt an, aus jedem Zweikampf geht man als Sieger hervor. Alexander Menz hatte gestern Abend so einen Spiel. Der Calbenser Kapitän ging immer vorbildlich voran. Er kämpfte, rackerte und wurde letztlich dafür auch belohnt. Er führte mit dem 2 : 0 ( 0 : 0 ) -Sieg gegen den FSV Hettstedt in der Fußball-Landesliga Mitte sein Team zum Glück. Und das wird bei Menz heute sicherlich auch weiter anhalten. Er wird zum ersten Mal Vater.
Stephan Schulze konnte einem dagegen in Halbzeit eins richtig Leid tun. Er spielte im Sturm, zumindest stand er ganz weit vorn. Doch so sehr er sich auch mühte, vielleicht eine Lücke zu fi nden in dieser kompakten Hettstedter Abwehr, das Glück war ihm verwehrt. Der FSV igelte sich zum Teil weit in der eigenen Hälfte ein, ließ Schulze so natürlich kaum zum Luft holen – wenn er denn das Leder bekam. Da die TSG im Mittelfeld nur über die linke Außenbahn mit Keven Harms und Thomas Wolff schnell nachrückte, hielten sich die Anspielstationen für ihn allerdings eher in Grenzen.
Die Calbenser diktierten dennoch das Geschehen, auch weil die Hettstedter noch weniger für die Offensive taten. Erst probierten sich die Mannen von Trainer Danny König aus der zweiten Reihe, dann aus der dritten, irgendwann suchten sie sogar den Abschluss in der Nähe der Mittellinie. Es wirkte fast verzweifelt. Die zwei Chancen im ersten Durchgang ( 15 ., 38. ) waren deswegen eher nicht der Rede wert, auch wenn TSG-Keeper Christian Harant einmal rettend eingreifen musste. Die TSG hielt sich vor dem Tor allerdings ebenfalls zurück. Menz hatte nach einer Flanke von Wolff noch die beste Möglichkeit ( 35. ), scheiterte aber nach einer schlechten Annahme fünf Meter vor dem Tor.
Der Kapitän hatte nach dem Wechsel aber schnell erkannt, dass sich die TSG auf dem richtigen Weg befand. Die Bälle wurden jetzt weit weniger durchs Mittelfeld getragen als noch im ersten Abschnitt. Vielmehr bediente Denis Neumeister auf der zentralen Position Benny Blöhm und Wolff auf Außen. Beide fanden zunehmend besser in die Partie, sorgten auch für den einen oder anderen gefährlichen Ball. Letztlich leitete Neumeister selbst die 1 : 0-Führung ( 67. ) ein. Wieder wurde das Leder schnell diagonal über die linke Seite gespielt, wieder hatte Wolff Zeit zum Flanken, diesmal vollendete Neumeister aber mit schöner Präzision.
Hettstedt verstärkte zwar bis zum Ende die Bemühungen, hatte durchaus auch die Möglichkeit zum Ausgleich. Jedoch zeigte sich die Calbenser Innenverteidigung mit Sebastian Zapke und Sven Noack fast immer auf der Höhe. Als die Gäste kurz vor dem Ende der Partie dem Ausgleich näher schienen als die TSG dem zweiten Treffer, stach Plantikow, der bis dahin zwar viele Wege gegangen war, dem aber in der fi nalen Aktion vor dem Tor wieder die Nerven flatterten, unnachahmlich zu. Er setzte sich auf Höhe der Mittellinie gleich gegen drei Gegenspieler durch, lief allein auf den FSV-Torhüter zu und vollendete sicher zum 2 : 0 ( 86. ) – der Arbeitssieg war damit perfekt. Plantikow krönte somit nicht nur seine Leistung, sondern auch vom gesamten Team. ” So erwarte ich es immer von ihm “, freute sich Kehr unmittelbar nach dem Abpfi ff.
TSG Calbe: Harant – Müller, Harms, Zapke, Noack, Neumeister ( 70. Bergholz ), Wolff, Blöhm, Menz ( 85. Schubert ), Plantikow, Schulze ( 56. Graichen )