Einheit jubelt, TSG leckt ihre Wunden
18. May 2009TSG Calbe – FC Einheit Wernigerode 0 : 2 ( 0 : 1 )
(Quelle: Volksstimme von Oliver Kramer)
Am Sonnabend knallten im Hegerstadion die Sektkorken. Jedoch hatte weniger die heimische TSG Grund zum Feiern, als die Gäste aus Wernigerode, die mit einem 2 : 0 ( 1 : 0 ) -Sieg vorzeitig den Titel in der Fußball-Landesliga Mitte errangen und damit den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt machten. ” Wir haben uns im Verlauf der Saison nie aus der Ruhe bringen lassen und uns trotz der langen Verletztenliste an die Spitze gespielt “, sagte Einheit-Trainer Karsten Stein überglücklich.
Das Wort ” Verletztenliste ” konnte Detlef Drachenberg nach Spielende nicht mehr hören. ” Mir gehen langsam die Patronenkugeln aus. Ohne diese kann ein Gewehr nicht mehr schießen “, sagte der Calbenser Trainer. Fehlten ihm vor der Partie mit Alexander Menz, Sven Noack und Stephan Schulze sowie dem berufl ich verhinderten Tobias Plantikow bereits vier Stammkräfte, war es nach dem Spiel ein Akteur mehr. Philipp Müller zog sich eine schwere Bänderverletzung zu.
Was blieb, war eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren, die sich aber gegen den Tabellenführer recht gut ver- kaufte. ” Ich muss meinen Hut vor der Truppe ziehen “, sagte Drachenberg. Tatsächlich besaßen de Saalestädter über weite Strecken mehr Spielanteile, ließen aber wie schon in den letzten Partien die Durchschlagskraft im Angriff vermissen. Vor allem in der ersten Halbzeit agierte Calbe taktisch diszipliniert und versteckte sich keineswegs. Nach einer ausgeglichenen ersten halben Stunde hätte Johannes Schliemann seine Farben in Führung bringen können, schoss aber aus 16 Metern in die Wolken. Im Gegenzug leistete sich die TSG-Abwehr eine Unaufmerksamkeit und Tassilo Werner brachte Einheit Wernigerode in Führung ( 33. ).
In der zweiten Halbzeit besaßen die Gastgeber weiter mehr Spielanteile, blieben aber meist in der gut sortierten Harzer Abwehr hängen. Einzig Thomas Wolff hatte freistehend den Ausgleich auf dem Fuß, vergab aber diese hunterprozentige Chance kläglich ( 55. ). So spielte Wernigerode die Partie clever herunter und sorgte in der Schlussphase, als Calbe alles nach vorne warf, für die Entscheidung zum 2 : 0 ( Jens Horst, 82. ). ” Im nächsten Spiel in Quedlinburg laufen vier Spieler Gefahr, gelbgesperrt zu werden. Mal sehen, wen ich dann in den letzten beiden Begegnungen aufstelle “, übte sich Detlef Drachenberg in Galgenhumor.
TSG Calbe: Harant – Müller ( 77. Kober ), Harms, Zapke, Blöhm, Neumeister, Houpline, Bergholz, Schliemann ( 70. Lehnhardt ), Knabe, Wolff