Schönebecker SC gewinnt das Finale gegen TSG Calbe mit 1 : 0 ( 1 : 0 )

Freud und Leid liegen zuweilen eng beieinander. Vor allem im Sport. Freude überwog beim Schönebecker SC, der das Finale um den Fußball-Salzlandpokal am Donnerstagabend mit 1 : 0 ( 1 : 0 ) für sich entschieden hatte. Leid verspürte die TSG Calbe, die vor allem in der zweiten Halbzeit alles versucht hatte, am Ende aber aufgrund eines Eigentores mit leeren Händen vor mehr als 500 Zuschauern dastand.

(Quelle Volksstimme von Frank Nahrstedt)

Sehr viel Derbycharakter versprühte dieses Endspiel zunächst nicht. Viel passierte zwischen den Strafräumen, die Abwehrreihen dominierten das Geschehen. Immer wieder war ein Bein dazwischen, wenn der SSC aus der Ferne abzog, oder die TSG klärte über die starken Benny Blöhm, Sebastian Zapke und Toni Houpline zuvor mit dem Kopf. Spät kamen die Schönebecker ins Spiel, vor allem nach dem verletzungsbedingten Ausfall von TSG-Kapitän Alexander Menz ( Schulter ). Calbe wirkte in der Folge geschockt und verunsichert, zog sich weit in die eigene Hälfte zurück.

Der SSC hatte vor allem über die schnellen Christian Brehmer und Markus Bolze über die Flügel Möglichkeiten, meist sprang ein Freistoß oder eine Ecke dabei heraus. So waren die Schützlinge von Christian Kehr meist bei Standards gefährlich. ” Die haben wir am Mittwoch im Training noch geübt “, erklärte der Trainer.

B. Blöhm (2.v.r.) versuchte alles, um sein unglückliches Eigentor auszubügeln

Zählbares sprang dabei aber nicht heraus, weil Keeper Christian Harant die gewohnte Sicherheit ausstrahlte, im gesamten Spiel nur einmal nachfassen musste. 8 : 2 lautete das Ecken-Verhältnis in der ersten Hälfte. Und genau solch eine Ecke führte zum 1 : 0. Als sich alles schon auf ein Unentschieden zur Pause eingestellt hatte, köpfte Benny Blöhm beim achten SSC-Versuch von der Fahne ins eigene Tor, praktisch mit dem Pausenpfiff.

TSG-Trainer Detlef Drachenberg muss in der Kabine die richtigen Worte der Motivation gefunden haben. Calbe kam mit viel Schwung auf den Platz zurück. Die Direktabnahme von Philipp Müller oder der Freistoß vom agilen Sascha Bergholz blieben aber ohne Wirkung. Auf der Gegenseite hatte das Team Glück, als Marco Bittersmann nach einem Konter und Flanke von Sebastian Prosovsky nur den Pfosten traf. Nach einem Ballgewinn von Kevin Lindner hatte Bittersmann noch eine zweite gute Chance, verzog aber aus der Distanz. Mehr zwingende Aktionen sprangen für den SSC in Hälfte zwei allerdings nicht heraus. ” Wir haben es nicht verstanden, einen Konter richtig zu Ende zu spielen “, hatte Kehr beobachtet. ” Wir waren teilweise viel zu lässig “, sieht er noch Verbesserungsbedarf.

Die TSG-Fans ließen sich einiges einfallen, wurden aber nicht belohnt

Calbe hingegen, ” hat alles versucht “, so Drachenberg. ” Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben. ” Auch die Maßnahme, in der Defensive mit einer Dreierkette zu spielen und Toni Houpline nach vorn zu beordern, brachte nicht den gewünschten Erfolg. Houpline vergab eine hochkarätige Chance, als er allein vor Keeper Christoph Breitmeier auftauchte, aber den Kopfball knapp verpasst hatte ( 78. ). Bis zum Schlusspfiff erzeugte Calbe viel Druck, traf aber nicht ins Tor. Der SSC gewann mit 1 : 0 – ” glücklich “, wie es Kehr sah. Er feierte erst mit seinem Team, klatschte dann mit seinen ehemaligen Schützlingen ab.
“Großes Kompliment an meine jungen Spieler “, sagte Drachenberg, der die Ausfälle ( Sven Noack, Tobias Plantikow ) mit A-Jugendlichen ersetzt hatte. ” Wir hatten es jedoch schwer gegen den zwölften Mann. ”

Schönebeck SC: Breitmeier – Braunert, Ritzmann, Schmidt ( 86. Buschke ), Fleck, Brehmer, Lindner, Bolze, Prosovsky ( 66. Meinecke ), Schulze, Bittersmann

TSG Calbe: Harant – Müller, Harms, Zapke, Neumeister, Blöhm, Bergholz ( 82. Knabe ), Menz ( 34. Schliemann ), Wolff, Schulze ( 46. Voigt ), Houpeline