Unentschieden wäre gerecht gewesen

8. May 2017

Die ersten Möglichkeiten dafür lagen bei den Gästen von der Saale. Eine Hereingabe von Enrico Palm, bei der Florian Schmidt allerdings einen Schritt zu spät zur Stelle war, schickte ein erstes deutliches Raunen durch die Zuschauerränge. Nur Augenblicke darauf setzte Lucas Dübecke den Ball an den Querbalken.

Die ersten Jubelschreie gingen auf das Konto der Unioner. Die erste gefährliche Situation für die Calbenser konnte Christian Baartz entschärfen, indem er den Ball wegköpfte. Doch Sekunden später nutzte Philipp Garmann seine Chance und netzte zur 1:0-Führung für Union ein (19.). Größer hätte die Freude bei der grün-roten Mannschaft kaum sein können. Während die Calbenser mit hängenden Köpfen ungläubig schauten und die Schultern zuckten, rannten die Elbestädter auf ihren Trainer zu und begruben ihn unter Jubel und mit ausgestreckten Fäusten regelrecht unter sich.

Fünf Minuten darauf bot sich erneut Garmann eine Möglichkeit, doch TSG-Keeper Benjamin Richter war mit den Händen dran. Auch eine Ecke von Mathias Rhode wurde erfolgreich durch den Calbenser Sebastian Zapke entschärft. Doch die darauffolgende Ecke von Rhode köpfte Philipp Glage ein und erhöhte so zum 2:0 (28.). „Die Gegentreffer waren Geschenke des Schiedsrichtergespanns“, urteilte Fiedler. „Wir haben dann noch die Schleife drum gemacht.“ Was er meinte, war zum einen die mangelhafte Arbeit der Schiedsrichter auf beiden Seiten – zum anderen die Unaufmerksamkeiten seiner Elf, die direkt bestraft wurden. „Obwohl wir eine Zuordnung haben, schaffen sie es nicht, den Ball aus dem Strafraum zu bekommen“, haderte der Coach über seine Akteure. „Die Tore für Union waren nicht unverdient, aber eigentlich kamen sie aus dem Nichts.“ Zwei Minuten später fand die TSG eine Antwort. Lucas Dübecke verkürzte zum 1:2 (30.). Ein Foul an ihm im Sechzehner (40.) wurde, wie viele weitere Situationen, nicht geahndet.

Die Saalestädter rochen den Ausgleich und berannten das Tor der Gastgeber. Doch weder zum Ende der ersten Hälfte noch in der zweiten Halbzeit waren sie, trotz vielversprechender Aktionen, erfolgreich. „In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut verteidigt“, bestätigte Mario Katte.

Unter anderem hatten August Schultz, Matthias Buszkowiak oder Vit Fiser Möglichkeiten. Auch Thomas Hellige stand zweimal in zentraler Schussposition, doch die Distanz zum Tor war letztlich doch zu groß. Den Willen zum Ausgleich merkte man den Calbensern deutlich an, doch die Abschlüsse erfolgten oft zu überhastet. Einmal mehr scheiterten die Blau-Weißen an ihrer Chancenverwertung. Außerdem „hat uns einfach das Quäntchen Glück gefehlt“, so Fiedler. Auf der Gastgeberseite zeigte sich Philipp Glage noch mal stark, doch das Leder flog über den Kasten. Bei zwei oder drei weiteren Aktionen der Schönebecker konnte TSG-Keeper Benjamin Richter klären. Und so endete das Salzland-Derby mit einem 2:1-Erfolg für Union Schönebeck. „Wir sind überglücklich“, sagte Katte nach der Partie. Und fand nicht viele weitere Worte. Fünf Spiele folgen nun noch. Fünf Matchbälle sind das für die Grün-Roten. Einen Punkt brauchen sie noch. Vielleicht holen sie diesen am Freitag in Irxleben. Um 18.30 Uhr wird dort die Begegnung angepfiffen.

Und die TSG? Die rutschte auf den dritten Platz ab, da der Verfolger Westerhausen gewann (4:0 gegen Ottersleben) und sich Irxleben unentschieden (0:0 in Ilsenburg) trennte. Für die Calbenser steht am Sonnabend das nächste Derby bevor. Ab 15 Uhr ist der SV Förderstedt am Heger zu Gast.

Union: Pingel – Philipp Neugebauer, Schäfer, Klepel, Braunert, Kühn, Herzog (90. Florian Neugebauer), Glage, Rhode, Irmscher, Garmann (84. Möbes)

TSG: Richter – Buszkowiak, Harms, Schultz, Schmidt (70. Hellige), Fiser, Zapke, Baartz, Voigt, Palm, Dübecke

Tore: 1:0 Philipp Garmann (19.), 2:0 Philipp Glage (28.), 2:1 Lucas Dübecke (30.)

Gelb-Rot: Christoph Irmscher (90.+1)

Schiedsrichterin: Elfi Schwander (Rossauer SV), Amin Hamidi, Dirk Feibig

Zuschauer: 146

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 08. Mai 2017


verwandte Artikel