Die erste Welle der Enttäuschung war abgeflaut – die Freude über die „geile Hinrunde“ überwog dann doch. Die Landesliga-Fußballer der TSG Calbe hatten ihr letztes Spiel vor der Winterpause beim VfB Ottersleben zwar mit 0:2 (0:1) verloren, doch der Herbstmeister-Titel war nicht in Gefahr.

Ein „sehr gutes Spiel“ lieferten die Schützlinge von Trainer Marko Fiedler in Magdeburg. „Wir waren spielerisch klar überlegen und hatten viele Möglichkeiten. Zur Halbzeitpause hätten wir eigentlich mit 2:0 führen müssen, aber die Chancen wurden nicht genutzt“, so der Coach. Dafür waren bei den Gastgebern René Slawinsky (42.) und Patrick Podehl (55.) erfolgreich.

Fiedler beschrieb weiterhin: „Es ist hoch einzuschätzen, wie gespielt wurde. Wir haben alles abgerufen, was möglich war. Die Leistungsbereitschaft und der Wille haben gestimmt – ich kann niemandem einen Vorwurf machen“, und zog ein Fazit: „Das Ergebnis ist eine harte Bestrafung für das, was wir abgeliefert haben.“ Aber gerade das Wissen um die spielerisch überzeugende Leistung sollte letztendlich den Schmerz über den Misserfolg lindern. Das Team kann mit der Niederlage umgehen. Der obligatorische Kreis nach Abpfiff und aufmunternde Worte des Trainers taten ihr übriges. „Auch, wenn es einem für die Mannschaft leid tut“.

Die TSG um Stefan Ristovski (l.) hatte kein Glück und verlor. | Foto: Frank Nahrstedt

Die Spitzenreiter-Position konnte den Calbensern nicht mehr streitig gemacht werden. Fünf Punkte lagen sie vor dem Zweitplatzierten Halberstadt II. Nach dem jüngsten Sieg der Harzer sind es noch zwei. Auch Union Schönebeck absolvierte einen Sprung, kletterte auf Rang drei und liegt nur drei Zähler hinter der TSG. „Es ist schön, dass zwei Mannschaften aus dem Salzlandkreis oben stehen“, sagte Fiedler. „Es zeigt, dass sich beim Fußball im Kreis etwas tut.“ Nun gilt es für die Saalestädter, die Hinrunde zu bestätigen. Einige Termine, wie das Vereinsturnier oder der Fides-Cup, stehen in den kommenden Wochen auf dem Terminplan. Ab Ende Januar starten die Vorbereitungen für die Rückrunde.

Aber jetzt darf die Elf erst einmal für ein paar Tage in den „Wintermodus“ schalten. Eingeleitet wurde dieser mit der Weihnachtsfeier der Erwachsenen-Teams, dem Vorstand und den Sponsoren. Und dort, am Abend nach dem Spiel, sah die Stimmung schon wieder „harmonisch aus“.

Calbe: Willner – Baartz, Hellige, Voigt, Palm, Ristovski, Michaelis, Buszkowiak, Harms, Schultz, Fiser

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 20. Dezember 2016