Eine Halbzeit reicht in Bernburg nicht aus
22. September 2015Am 6. Spieltag mussten die Calbener bei dem Aufstiegsaspiranten Einheit Bernburg antreten. Mit der richtigen Einstellung und Kampfeswillen sollte dort auch was möglich sein, so Trainer Bizuga vor der Partie.
Das Spiel war sofort auf Betriebstemperatur, man merkte den Bernburgern an, dass sie ein schnelles Tor erzielen wollten. Sie kombinierten gefällig, ohne zunächst gefährlich zu werden. Das erste Ausrufezeichen setzten jedoch die Calbenser. Nach einem gewonnenen Kofballduell durch Rechklebe wurde Mikoleit in der Spitze schön freigespielt, sein Schuss landete knapp über dem Tor (10. Minute). In der 13. Minute konnte dann der Gastgeber die Führung erzielen. Nachdem Heyer nicht konsequent klären konnte, landete der Ball bei Kuhn, sein Schuss ging unter dem Körper vom Calbenser Schlussmann Brandt durch und landete im Tor. Nur kurze Zeit darauf wieder ein nicht konsequent geführter Zweikampf im Strafraum, Mikoleit zu ungeschickt und Mundt schloss zum 2:0 in der 20. Minute ab. Ein Debakel bahnte sich an. Doch nur eine Minute später konnte der Calbenser Recklebe mit einem Foulelfmeter, Kolloff wurde im Strafraum unfair vom Ball getrennt, zum 1:2 verkürzen. Es keimte Hoffnung bei den Calbensern auf. Die Bernburger ließen weiter den Ball laufen und erhöhten nochmals den Druck. In der 38. Minute gab es Freistoß für die Bernburger, Entfernung etwa 18 Meter. Vatthauer legte sich den Ball zurecht und lupfte den Ball über die Mauer. Brandt im Tor klärt nicht konsequent übers Tor, den zurückspringenden Ball von der Querlatte drückte Camara zur 3:1-Führung über die Linie. Doch die Calbenser antworteten sofort. Einen schönen Konter konnte Mikoleit nach Zuspiel von Dummer zum 3:2 abschließen (39. Minute). Mit einem Doppelschlag in der 41. Minute durch Rettinger und 45. Minute durch Vatthauer gingen die Bernburger mit einer 5:2-Führung in die Pause. Auch bei diesen beiden Treffern sahen weder Abwehr noch Torhüter gut aus.
In der zweiten Hälfte waren die Calbenser entschossener, gingen besser in die Zweikämpfe, waren ebenbürtig. Doch das Tor machten zunächst die Bernburger. In der 55. Minute konnte erneut Vatthauer für seine Farben den Ball im Tor unterbringen, nachdem Brandt und Dummer sich gegenseitig behinderten und der Ball bei Vatthauer landete. Diese Möglichkeit lässt sich der Stürmer nicht nehmen und konnte zum 6:2 vollenden. Die Calbenser gaben sich jedoch nicht auf, konnten erneut in der 59. Minute und in der 73. Minute auf 4:6 aus Sicht der Calbenser verkürzen. Die Entscheidung in diesem Spiel schien hier immer noch nicht gefallen zu ein. Die Bernburger konnten sich nur noch mit langen Bällen befreien, die Calbenser versuchten jetzt alles, kein Ball wurde verloren gegeben. Aber wie es nun mal im Fussball so ist, wenn man unten steht, fehlt auch mal das Quäntchen Glück. So kam es, dass Vatthauer mit seinem drittem Tor in der 80. Minute entgültig die Entscheidung erzielte. Zu allem Überfluss holte sich Gente noch kurz vor Schluss die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung ab und wird in den nächsten Spielen fehlen. Am Ende sicherlich ein verdienter Erfolg der Bernburger, für die Zuschauer ein unterhaltsmer Fussballnachmittag mit 11 Toren.
Bizuga nach dem Spiel: “Wir wollten heute mit einer defensiven Grundordnung und einer energischer Zweikampfführung es den Bernburger schwer machen und mit schnellem Umkehrspiel selbst zum Torerfolg kommen. Leider haben die Spieler es in den ersten 45 Minuten nicht verstanden, dies umsetzen. Es wurden katastrophale Fehler im gesamtem Abwehrverband inklusive Torhüter gemacht. Solche Fehler wurden von den Bernburgern konsequent in Tore umgemünzt. Wenn man vier Tore auswärts erzielt, sollte mindestens einen Punkt mitnehmen. Leider reicht eine gute zweite Halbzeit nicht aus, um bei einem Spitzenteam zu bestehen. Wir müssen schnellst möglich zusehen, die Köpfe frei zu bekommen, und im nächsten Spiel mal in Führung gehen. Das gibt sicherlich Sicherheit innerhalb der Mannschaft. Das sie kämpfen kann, hat man heute in der zweiten Hälfte gesehen. Nur geht ein Spiel über zwei Halbzeiten und nicht nur einer”.