Trainer Marko Fiedler bekam am vergangenen Spieltag der Fußball-Landesliga ein paar graue Haare mehr. Seine TSG Calbe unterlag beim TuS Schwarz-Weiß Bismark nämlich nicht mit 1:2 (1:0), weil sie die spielerisch schlechtere Mannschaft war, sondern weil die Chancenverwertung miserabel war. „Das hat mich wirklich geärgert“, sagte Fiedler nach der Partie enttäuscht.

Von Beginn an war der Wurm in der Calbenser Offensive drin. Erst in der 25. Minute gelang es Keven Harms, nach einem Freistoß von Kapitän Marcel Würlich das 1:0 per Kopfb all zu erzielen. „Keven hat sich gut im Strafraum durchgesetzt“, lobte Fiedler den Torschützen.

Weniger Lob hatte er für den Rest der Mannschaft übrig. Nach dem Führungstreff er vergab Calbe gleich drei Großchancen. Zuerst versuchte es August Schultz und schoss links vorbei. Dann traten Sascha Bergholz und Florian Schmidt an – wieder daneben. „Wir hätten zur Pause schon höher führen können“, haderte der Coach.

Und dann hatte Calbe Glück. Ein Pass kam gefährlich in den Strafraum der TSG und konnte nur durch eine schnelle Reaktion von Keeper Benjamin Richter geklärt werden. Die Ansage in der Kabine war entsprechend. „Ich habe deutlich gemacht, dass wir alles, was in den Strafraum kommt, sofort klären müssen.“ Doch offensichtlich stießen Fiedlers Worte auf taube Ohren.

Denn der Ausgleich fiel durch eben so eine Situation. Eine fehlende Abstimmung zwischen Torwart Richter und Abwehrspieler Sven Noack – Bismarks Daniel Grützmacher stand goldrichtig und traf zum 1:1. Und das geschah gleich nach Wiederanpfiff. Nur vier Minuten später eine ähnliche Situation. Ein Freistoß der Gastgeber Richtung TSG-Tor wurde erneut nicht schnell genug geklärt – 2:1 für TuS. „Im Grunde war dieser Standard gar nicht gefährlich, aber wir haben ihn gefährlich werden lassen“, erklärte Fiedler.

In der Folge hatte Calbe dann erneut genug Möglichkeiten, für einen Ausgleich und sogar zum Siegtreff er. Doch es wollte an diesem Tag nichts gelingen, sodass es beim 1:2 blieb. „Jetzt haben wir zwei Heimspiele und müssen dort unbedingt die Punkte einfahren, um den Klassenerhalt sicher zu machen“, gab der Trainer die Marschroute vor.

TSG Calbe: Richter – Noack, Zapke, Harms, Schultz, Schmidt, Rathsack, Bergholz (46. Weber), Voigt, Dang Ngoc (77. Hellige), Würlich

Tore: 0:1 Keven Harms (25.), 1:1 Daniel Grützmacher (46.), 2:1 Christoph Grabau (50.)

Schiedsrichterin: Elfi Schwander (Rossau)

Zuschauer: 66

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 04. Mai 2015