Thomas Sauer im Stile eines Marcel Reif
24. September 2012Den Jubelkreis nach dem 3:0 (1:0)-Sieg über den Burger BC 08 hatten sich die Landesliga-Kicker der TSG Calbe redlich verdient. Mit viel Laufbereitschaft und großer Stabilität in der Defensive behielten sie vor 111 Zuschauern gegen den gut gestarteten Aufsteiger die Oberhand.
Manchmal haben die Anweisungen von Thomas Sauer durchaus kommentarische Züge. “Ich bin mit Herz und Seele dabei”, beschrieb der TSG-Coach, der Situationen von außen erkennt und sie seinen Schützlingen dann auch mitteilen möchte. Wenn sie dann noch erfolgreich sind, beispielsweise beim Konter von Philipp Spengler, hat er alles richtig gemacht. Sauer sprach also im Stile eines Wolff-Christoph Fuss oder eines Marcel Reif: “Nach außen, nach außen. Ja, und jetzt kreuzen, kreuzen. Bleib schnell. Und jetzt der Pass!” Es resultierte das 2:0 durch Tobias Plantikow (46.), mit dem die Ambitionen der Burger natürlich einen weiteren Dämpfer erhalten hatten.
Den ersten verpasste ihnen Sascha Bergholz, der nach zehn Wochen verletzungsbedingtem Kürzertreten über 90 Minuten auf dem Feld stand, einen Konter zum 1:0 (11.) abschloss, und damit die gute Anfangsphase der Gäste für beendet erklärte. “Vielleicht lief es zu Beginn zu leicht für uns”, schätzte Burgs Trainer Hartmut Müller ein. “Die Anfangsphase gehörte uns, wir hatten auch die beste Chance des Spiels.” Doch es sprang nichts Zählbares heraus.
In der Folge hatte sich Calbe gefangen, baute mit Bergholz, Sven Noack, Philipp Müller und Stephan Birnbaum, der nach der Einwechslung von Niklas Weber für den Verletzten Sebastian Schröder ins Mittelfeld gerückt war und dort seine Schnelligkeit ausspielen durfte, viel Druck auf die Ballführenden der Gäste auf. Sie taten sich schwer, über außen zu spielen oder eine Flanke anzubringen. “Wir haben uns kaum Chancen erarbeiten können”, sagte Müller.
Spielerisch waren die Burger allerdings überlegen, hatten mehr Ballbesitz. “Wir haben gewusst, dass wir in diesem Bereich mit ihnen nicht mithalten können”, gestand Sauer ein. Also hieß es: Gemeinsam kämpfen. “Alle Mannschaftsteile haben super gearbeitet”, lobte der Coach. Davor hatte Müller ja schon vor der Partie gewarnt. “Wir wissen, dass Calbe zuhause kampfstark ist. Wir haben hingegen nicht zu unserem Spiel gefunden.”
Die Gastgeber setzten auf Konter. Nachdem bereits die ersten beiden Treffer aus Gegenstößen resultierten, war auch der dritte sinnbildlich für das Spiel. Nach starker Vorarbeit von Birnbaum behauptete Spengler den Ball, Plantikow sorgte schließlich für die Entscheidung, wenngleich er den Ball nicht richtig traf (86.).
Während man bei der TSG den ersten Dreier der Saison noch etwas gefeiert hat, fuhren die Burger mit leeren Händen nach Hause. “Das wirft uns aber nicht um. Wir haben gewusst, dass wir die Liga nicht von oben bespielen.” Doch lange wird es auch bei den Ihlestädtern wohl nicht dauern, bis sie wieder einen Jubelkreis bilden dürfen.
TSG Calbe: Pingel – Birnbaum, Noack, Harms, Müller, Plantikow (88. Gille), Spengler (89. Voigt), Bergholz, T. Schmidt, Schröder (39. Weber), Würlich
Burger BC: Krüger – Schäfer, Eschholz, Siemke (67. Teege), Buchheim (46. Purrucker), Becker, Baumgartl, Peseke, Schulz (67. Schäfer), Zimmer, Behr