Drei Elfmeter sorgen für Heimerfolg

5. March 2018

Die Partie in der Landesliga Nord zwischen der TSG Calbe und dem SSV Havelwinkel Warnau bot den Zuschauern einiges. Drei Elfmeter zu Gunsten der Saalestädter, sowie eine Rote Karte auf Seiten der Gäste. Am Ende gewannen die Calbenser mit 3:1 (1:1).

Immer wieder brachen auf dem Feld und an der Seitenlinie Diskussionen aus. Grund dafür waren die Entscheidungen des Schiedsrichters Benedict Ohrdorf aus Süplingen, der in der 71. Minute bereits den dritten Elfmeter der Partie gab. Alle für die TSG! Zweimal war dabei eine Hand im Spiel. Den letzten Elfmeter verwandelte Thomas Hellige und schnürte seinen Doppelpack. Am Ende gewannen die Saalestädter das Heimspiel gegen den SSV Havelwinkel Warnau mit 3:1 (1:1).

„Never change a winning team“, das dachte sich auch Marko Fiedler, Trainer der TSG, und veränderte seine Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche kaum. Nur für den leicht kränkelnden Evgeni Denisenko rückte Vit Fiser in die Startelf. So blieb es auch dabei, dass Enrico Palm wieder als Linksverteidiger agierte. „Das wird nicht so bleiben, aber es ist schön, wenn man dort eine weitere Alternative hat“, sagte Fiedler. Und beide Teams zeigten guten Fußball bei eisigen Temperaturen. Nach zehn Minuten stand der Unparteiische zum ersten Mal im Mittelpunkt. Mike Adrian nahm nach einem langen Pass den Ball im Strafraum an und wurde vom Torwart der Gäste dabei getroffen. Nach einer kurzen Absprache mit dem Assistenten zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Lucas Dübecke übernahm die Verantwortung, scheiterte aber. Adrian setzte entschlossen nach und traf dann zur Führung für die Hausherrren. „Der Schiri erklärte mir, dass der Elfer gegeben werden kann. Dafür hat er nachher nicht mehr gepfiffen“, ließ sich Fiedler die Situationen beschreiben. Die vom Trainer beschriebene Szene war, als Florian Schmidt im Strafraum der Gäste zu Boden ging und reklamierte, aber der Pfiff diesmal ausblieb. Das wäre der vierte Elfer für die TSG in der Partie gewesen.

Beflügelt durch den Treffer setzte die TSG weiter nach. Immer wieder sprach Fiedler die Körpersprache an. Und die hatte seine Mannschaft. An der Mittellinie erkämpfte sich Schmidt den Ball und marschierte in Richtung des Tores. Bedrängt von seinem Gegenspieler flog der Ball am Tor vorbei. Eine gute Chance, denn in der Mitte liefen zwei Calbenser mit, die das Spielgerät aber nicht bekamen. Von den Gästen war bis zu diesem Zeitpunkt wenig zu sehen. Aber nach einem langen Ball trudelte das Leder durch zu Torsten Meier, der Benjamin Richter im Tor umkurvte und dann sicher vollendete. Die Hintermannschaft der TSG sah da nicht gut aus.

Immer wieder wurde es gefährlich für den Gegner, wenn Palm am Ball war. Mit präzisen, langen Bällen in die Spitze versuchte der Verteidiger Schmidt oder Dübecke zu finden. Und das klappte oft. Schmidt nahm einen solchen Pass an und ging danach zu Boden. Wieder wurde fragend der Schiedsrichter angesehen, der auf Rat des Assistenten auf Freistoß entschied. Palm trat an und scheiterte am Gästetorwart, der eine gute Flugeinlage zeigte. Im hart umkämpften zweiten Ball, kam es dann zur Rudelbildung auf dem Platz und zwischen den Trainern. Im Getümmel ging Adrian zu Boden, doch der Schiedsrichter klärte alles mit ruhigen Worten und entschied dann auf Eckball für die TSG.

Nach dem Seitenwechsel gehörte der TSG die erste Chance. Wieder war es Palm, der den Ball in die Spitze beförderte, Dübecke nahm das Spielgerät an, ließ zwei Gegner aussteigen und scheiterte nur knapp. Auf der Gegenseite hielt Richter mit einer guten Parade den Ausgleich fest. Und dann kamen fünf Minuten, welche die Partie entschieden. Mirko Keiper wollte einen Ball im Strafraum klären und schoss sich das Spielgerät selbst an den Arm. Handelfmeter. Thomas Hellige übernahm und verwandelte sicher im unteren rechten Eck (66.). Nur fünf Minuten später wieder ein Pfiff, wieder ein Handspiel, wieder Elfmeter für die TSG. Wieder Hellige, der diesmal im linken unteren Eck vollendete. Drei Elfmeter, drei Tore und Hellige mit dem Doppelpack. Doch das waren noch nicht alle Kuriositäten, welche dieses Spiel zu bieten hatte. Sven Ahlendorf wurde in der 75. Minute eingewechselt und bekam nur drei Minuten später die Rote Karte nach einem Ellenbogenschlag, so signalisierte es der Schiri.

Somit endete das „Elfmeterschießen“ mit 3:1 für Calbe. „Beide Teams haben versucht, Fußball zu spielen. Ich denke, dass wir verdient als Sieger vom Platz gegangenen sind. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung“, zeigte sich Fiedler nach dem Spiel zufrieden.

TSG Calbe: Richter – Buszkowiak, Harms, Schmidt, Fiser (83. Denisenko, Adrian (87. Balzer), Baartz (46. Weber), Dübecke, Hellige, Gernat, Palm

Tore: 1:0 Maik Adrian (10.), 1:1 Torsten Meier (36.), 2:1 Thomas Hellige (66./FE), 3:1 Thomas Hellige (71./FE)

Schiedsrichter: Benedict Ohrdorf (Grün-Weiß Süplingen)

Zuschauer: 47

Rote Karte: Sven Ahlendorf (SSV Havelwinkel Warnau, 78.)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 05. März 2018


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