Stünde Sachsen-Anhalts Fußball-Landesliga im Programm der großen Buchmacher, die „Über/unter“-Quote würde für das Gastspiel der TSG Calbe (6.) beim SV Union Heyrothsberge (7.) nur wenig abwerfen. Diese spezielle Wette, bei der nicht der Spielausgang, sondern die Anzahl der Treffer über- oder unterhalb einer vom Anbieter vorgegebenen Marke getippt wird, kann im Fall dieser Ansetzung fraglos oberhalb der standardmäßigen „2,5 Treffer“ angesetzt werden. „Das waren immer interessante, torreiche Partien“, erinnert sich TSG-Abteilungsleiter Rainer Schulze. Und die Zahlen geben ihm Recht: Statistisch gesehen dürften sich die Besucher am Sonnabend ab 14 Uhr auf 3,7 Tore freuen.

Allen Rechenspielen zum Trotz zählt für die Calbenser am Ende vor allem die absolute Zahl „drei“. Denn natürlich würden die Gäste gern die volle Punktausbeute einfahren wie zuletzt gegen die „Kellerkinder“ aus Förderstedt (4:2) und Thale (5:2). Im Vorbeigehen dürfte dies aber ganz sicher nicht gelingen, gelten doch die Unioner neben den Überflieger-Aufsteigern aus Staßfurt und vom MSC Preussen als das Überraschungsteam im bisherigen Verlauf. „Heyrothsberge hat wirklich gut angefangen, zuletzt aber etwas nachgelassen“, erklärt Schulze. Jüngst setzte es im Landespokal am Dienstag eine 1:8-Abreibung gegen Oberligist Askania Bernburg, „aber wir nehmen die Aufgabe in jedem Fall ernst“.

Für die morgigen Gäste spricht in jedem Fall, dass sie die Partie gut erholt angehen. Das zurückliegende spielfreie Wochenende kam gelegen, wie Schulze durchblicken lässt: „Die Pause war auch notwendig. Ein paar angeschlagene Spieler konnten sich auskurieren, bevor es in dieser Woche wieder mit dem intensiven Training weiterging.“

Wie bei Heyrothsberge, das morgen auf Innenverteidiger Marcel Gieseler (Rückenprobleme) sowie die beiden „Flügelflitzer“ Tobias Thormeier (Kreuzband-OP) und Marco Frigerio (Sprunggelenksverletzung) verzichten muss, hat die TSG einige Ausfälle zu beklagen. „Durch die Langzeitverletzten stellt sich die Mannschaft fast von selbst auf“.

Folglich wird es darauf ankommen, gegen die für ihre Konter gefürchteten Unioner um Torjäger Marcus-Antonio Bach (sechs Saisontreffer) eine mannschaftlich geschlossene Leistung aufzubieten. Denn auch wenn Heyrothsberges Trainer Torsten Marks die Favoritenrolle gern an die Saalestädter abgibt („Wir wissen, dass wir eigentlich in anderen Tabellenregionen unterwegs sind als ganz oben. Die Punkte, die wir bislang eingesammelt haben, sind eben jene Vorschusslorbeeren für Spiele wie morgen.“), muss die TSG von Beginn an und bis zum Ende konzentriert sein. Dann erspart sie sich auch eine unangenehme Überraschung. Wetten, dass?

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 03. November 2017