Hart erarbeitetes Selbstvertrauen

16. December 2016

Ein kurzer Handschlag mit Papa Jörg Harms, dann schnell zurück in den Mannschaftskreis – Besprechung. Keven Harms und die TSG Calbe übten nach dem 2:2-Remis im Spitzenspiel der Fußball-Landesliga gegen den VfB Germania Halberstadt II sogleich Manöverkritik, werteten vor allem die desolate erste Halbzeit aus. „Wir wollten unbedingt die drei Punkte. Wir hatten uns mehr ausgerechnet, hatten uns wohl zu viel vorgenommen. Es hat in den ersten 45 Minuten einfach nicht gepasst“, erinnert sich der Kapitän. „Aber in der zweiten Halbzeit lief es besser. Da traten wir als Team auf.“ Aus einem 0:2-Rückstand erzielte die TSG mit dem 2:2-Remis noch einen Punktgewinn. Eigentlich ein gutes Resultat gegen eine Spitzenmannschaft. Aber für Calbe in dieser Saison zu wenig. Doch woher nimmt das Team das Selbstvertrauen?

„Das haben wir uns in der gesamten Saison erarbeitet“, betont der 33-Jährige. „Wir wollen den Spitzenplatz verteidigen. Auch wenn wir Rückschläge erleben werden, wollen wir oben bleiben.“ Dabei muss sich das Team auf eine neue Situation einstellen. Als Spitzenreiter „stellen sich die anderen Mannschaften mit einer Fünferkette sehr defensiv auf, überlassen uns das Spiel. Aber in diesem Bereich haben wir uns stark verbessert, haben großes Potenzial.“

Das lag zum einen an den wenigen Abgängen der TSG in der Sommerpause – das Team ist weitgehend zusammengeblieben und ist daher sehr eingespielt. Zum anderen an den Neuzugängen wie Matthias Buszkowiak, die punktuelle Verstärkungen sind. „Sie passen hervorragend in die Mannschaft, haben nur wenig Zeit gebraucht, um integriert zu werden.“ Gemeinsam haben sich die Fiedler-Schützlinge ein großes, spielerisches Potenzial erarbeitet, das es so in Calbe in den vergangenen Jahren selten gab.

Seit sieben Spielen ist die TSG nun schon unbezwungen. „Es läuft ganz gut“, sagt Harms. Kommt die Winterpause nun ungelegen? „Nein, wir haben ein paar angeschlagene Spieler, die so ihre Blessuren auskurieren können. Auch wenn der Kader breit und die Qualität groß sind.“ Schließlich soll in der Rückrunde da weiter gemacht werden, wo das Team in der Hinserie aufhört. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Wir haben erst die Hälfte geschafft. Es wäre aber schön, wenn wir da oben bleiben würden.“ Dazu sollte morgen in Ottersleben erneut ein Sieg herausspringen. Und wer weiß, wenn der große Traum erreicht wird, springt mit Sicherheit mehr heraus als nur ein Handschlag vom Papa.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 16. Dezember 2016


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