Wer erlebt sein blaues Wunder?
18. September 2020Unter der Woche stand bei den Calbensern die Regeneration an oberster Stelle. Gleich vier verletzte Spieler brachten die Landesklasse-Kicker vom Heger mit zurück aus Nienburg. Da war die 0:2-Pleite nicht das Schmerzhafteste. Doch gleich zwei Spieler waren bereits wieder im Training, auch wenn die Schmerzen deutlich zu sehen waren. Alexander Schmutzler mit einem „dicken Auge“ und Thomas Hellige waren wieder am Ball. „Das zeigt natürlich auch Charakter“, freut sich Marcel Würlich, der Übungsleiter der TSG Calbe. Einzig Pascal Weber, der sich einen Meniskusschaden zugezogen hat, wird mindestens zwei Wochen fehlen.
Und Charakter wird auch am Sonntag um 14 Uhr von Würlich gefordert. Wieder haben die Calbenser ein Derby vor der Brust. 16 Kilometer trennen Atzendorf und Calbe. So recht Stimmung möchte allerdings in beiden Lagern nicht aufkommen. Bei den Fans beider Mannschaften sieht das sicherlich anders aus.
An das letzte Aufeinandertreffen haben die Gäste allerdings die besseren Erinnerungen: „Da haben wir sicher einige Erfahrung mitgenommen, wie wir die Calbenser schlagen können“, sagt Rock. Und auch Würlich gesteht ein, dass die ZLG es beim 2:1-Erfolg „stark gemacht und immer wieder gut umgeschalten hat“.
Das Spiel ist allerdings längst aus den Köpfen, ebenso die Niederlage aus der Vorwoche. „Die Stimmung im Training war definitiv positiver. Alle wissen, dass wieder ein Derby ansteht und wir dieses gewinnen wollen“, sagt Würlich. Vor allem auf dem heimischen Rasen, denn die Rechnung aus der Vorsaison soll unbedingt beglichen werden.
Dennoch spricht der TSG-Coach auch warnende Worte aus: „Wir müssen mit voller Konzentration gegen Atzendorf agieren. Die ZLG zähle ich nämlich auch zu den Teams, die im Kampf um die oberen Plätze ein Wörtchen mitreden“, versucht Würlich die Favoritenrolle geschickt an den Gegner zu schieben. Auf der gleichen Schiene ist Rock unterwegs: „Calbe hat sich in diesem Jahr hohe Ziele gesteckt und zuletzt einen ersten Dämpfer kassiert. Das wollen sie gegen uns sicher wieder ausbügeln.“ Der Coach hat damit nicht unrecht, denn wie zu erwarten „wollen wir das Derby natürlich gewinnen“, so TSG-Coach Würlich.
Eine Leistungssteigerung muss dafür aber erbracht werden: „Gegen Nienburg waren wir nicht auf der Höhe. Das darf uns nicht wieder passieren, ansonsten erleben wir unser blaues Wunder.“
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 18. September 2020