„Wir bekommen schon elf Mann auf die Matte“

13. September 2019

Am Dienstag war der Gang zum Training für die Landesklasse-Fußballer des SV Förderstedt (2.) gar nicht so einfach. Spielertrainer Artan Isufi bat seine Mannschaft vor dem Spitzenspiel gegen die TSG Calbe (4.) am Sonntag um 14 Uhr zur Analyse der herben 0:8-Pokalpleite gegen Kleinmühlingen. Ruhig erklärte Isufi was alles falsch gelaufen ist. „Ich denke, die Jungs haben kapiert, woran es lag“, sagte Isufi, der im anschließenden Training aber die Zügel anzog.

Ganz anders sah es währenddessen nur zehn Kilometer entfernt aus. Die Fußballer der TSG Calbe konnten so richtig die Füße hochlegen, hatten eine Woche komplett frei und starteten am Dienstag in die Vorbereitung auf das Topspiel. „Am vierten Spieltag bereits von einem Spitzenspiel zu sprechen, ist ein wenig zu viel“, schätzt Marcel Würlich, Coach der Calbenser, ein. Doch die Tabellensituation der Landesklasse lügt nicht.

Auch wenn sich die Tabellenpositionen unterscheiden, ein Problem haben beide Mannschaften. Bereits im Pokal kämpften die Förderstedter mit einem kleinen Kader. So mussten angeschlagene Spieler mit ran. „Ich hätte schon gern den einen oder anderen ausgewechselt, aber mir fehlten die Alternativen“, klagt Isufi. Auch gegen die Calbenser wird sich an der Situation nicht viel ändern. Philipp Früchtel, Ehsan Rasooli, Martin Gutsche, Hogir Isa, Devis Drici, um nur ein paar zu nennen, sind alle angeschlagen. Mit Christian Conrad und Felix Fritsch kehren immerhin zwei Akteure zurück.

Die Calbenser stehen vor ähnlichen Problemen, da hat auch die Pause nur wenig gebracht. Wer im Endeffekt am Sonnabend auf dem Feld stehen wird, konnte Würlich noch nicht endgültig sagen. „Wir bekommen schon elf Mann auf die Matte“, ist er sich sicher. Wer auf keinen Fall dabei sein wird, ist Maximilian Puschnigg. Er musste kurzfristig für die Landesauswahl Thüringen aushelfen. Zudem sind auch die Langzeitverletzten weiterhin nicht aktiv.

„Wir müssen das Pokalspiel vergessen. Ich versichere, dass wir vernünftig auftreten werden“, gibt Isufi die Richtung vor, wie der Absteiger bespielt werden soll. „Wir müssen die Räume zu machen und wollen wieder über die Außen spielen.“ Gegen Kleinmühlingen gelang dass nur selten, nun erhofft sich Isufi Besserung.

Für Würlich ist das Spiel eher eine Frage der Einstellung: „Da müssen wir alle auf einen Nenner kommen. Der Wille und der Kampf müssen stimmen“, ist sich der TSG-Coach sicher. Vor allem vor heimischen Publikum wollen die Calbenser im Spitzenspiel keine Zweifel am Sieg aufkommen lassen. Auch wenn die Förderstedter nach der Niederlage angeschlagen wirken. Genau das könnte gefährlich sein, denn ein angeschlagener Tiger ist am gefährlichsten.

„Wir wissen aber schon, wie Förderstedt spielt“, sagt Würlich, der sich bereits eine Taktik zurechtgelegt hat. Denn seine Informanten waren beim Pokalspiel in Kleinmühlingen. Und genau da präsentierte Förderstedt, wie es nicht laufen sollte. Aber das Pokalspiel ist bei den Förderstedter aus dem Kopf, die nun mit neuem Mut angreifen wollen.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 13. September 2019


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