Die TSG Calbe hat nichts zu verlieren

17. August 2018

In der ersten Runde des Sachsen-Anhalt-Pokals trifft die TSG Calbe aus der Landesliga heute Abend (Anstoß 18 Uhr) auf den favorisierten Haldensleber SC aus der Verbandsliga. Doch am Heger ist im Vorfeld der Partie die Situation entspannt.

Dass im Pokal alles möglich ist, mussten auch schon einige Profimannschaften schmerzhaft erleben. So schieden in der vergangenen ersten Runde des DFB-Pokals gleich drei höherklassige Teams aus. Osnabrück schlug dabei den Hamburger Sportverein mit 3:1, Zweitligist Sandhausen unterlag dem Regionalligisten Schweinfurt (1:2) und der 1. FC Magdeburg, damals noch Drittligist, konnte mit einem 2:0-Erfolg gegen den Bundesligsten FC Augsburg in die nächste Runde einziehen. Auf den Bonus des Underdogs hofft auch die TSG Calbe aus der Landesliga Nord. In der ersten Runde des Sachsen-Anhalt-Pokals treffen die Saalestädter heute Abend (Anstoß 18 Uhr) auf den Haldensleber SC aus der Verbandsliga.

Die Rollenverteilung dabei ist klar, dass bestätigt auch Trainer Christian Harant. „Der Verein, der in der höheren Klasse spielt, ist immer der Favorit.“ Doch deshalb brechen die Calbenser nicht in Panik aus. Ganz im Gegenteil. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Unser Vorteil ist es, dass wir nichts zu verlieren haben. Wir können also befreit aufspielen“, sagt Harant. Und diese Einstellung könnte der TSG helfen, eine kleine Überraschung zu schaffen. Denn große Erwartungen haben die Calbenser an die Partie nicht. „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.“

Und wenn es mit dem Erfolg nicht klappen sollte, geht in Calbe auch nicht die Welt unter. „Wir gehen relaxed an die Sache. Wenn wir ausscheiden sollten, dann ist das normal. Damit würde jeder rechnen“, so Harant. Damit wird der Druck eindeutig zum Gegner aus der Verbandsliga geschoben. Die Gäste aus Haldensleben spielen bereits seit mehreren Jahren in der Verbandsliga und haben in der vergangenen Saison den elften Platz belegt. Calbe sollte also gewarnt sein.

Damit auch möglichst viele Zuschauer die mögliche Sensation mit verfolgen können, verlegte die TSG das Spiel auf Freitagabend. „Das haben wir für die Zuschauer gemacht. Am Sonnabend haben ja auch andere Vereine ihre Spiele“, erklärt der Coach.

Doch die Anstoßzeit hat auch einen gewissen Nachteil. Denn einige arbeitende Spieler werden es nicht schaffen, pünktlich zum Anstoß in Calbe zu sein. Zu diesen Spielern gehören Philip Schönian und Neuzugang Robert Soethe, der sich arbeitsbedingt in Baden-Württemberg aufhält. Auch Evgeni Denisenko wird nicht zur Verfügung stehen. Hinzu kommt der langzeitverletzte Maik Adrian (Syndesmosebandanriss). Dennoch ist sich der Coach sicher, „dass wir dennoch eine schlagfertige Truppe zusammen bekommen“.

Im Vorfeld der Partie hat sich der Coach nicht intensiv mit dem Gegner beschäftigt. „Ich weiß, dass der HSC eine spielstarke Truppe ist. Das ist normal in der Verbandsliga. Daher denke ich, dass sie auch so gegen uns auftreten werden“, ist sich Harant sicher, der sein erstes Pflichtspiel an der Seitenlinie bestreitet. Daher werden die Calbenser das Augenmerk auf die Verteidigung legen und über Kontersituationen Torgefahr ausstrahlen.

In der vergangenen Pokalrunde schaffte die TSG den Sprung in die zweite Runde. Gegen die Landesklassen-Elf SG Blau-Weiß Klieken stand am Ende ein deutlicher 5:1-Erfolg auf der Anzeigetafel. In der zweiten Runde scheiterte die TSG am FSV Barleben (4:0), damals noch Oberligist. Doch diesmal wird der Sprung in die zweite Runde nicht so einfach. Denn mit Haldensleben gastiert ein ordentliches Kaliber im Hegerstadion.

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 17. August 2018


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