Zweite Niederlage im zweiten Spiel

27. August 2011

Mit einer läuferisch starken Leistung über 90 Minuten hat der Schönebecker SC gestern Abend vor 235 Zuschauern die TSG Calbe mit 4:0 (2:0) bezwungen. Damit verteidigte das Team zunächst die Tabellenführung in der Fußball-Landesliga. Mann des Abends war Thomas Duscha, der zwei Treffer erzielte und einen vorbereitete.

Quelle: Volksstimme von Frank Nahrstedt

Christian Kehr hat irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Flanken Marcus Bolze von der rechten Seite hereingab. Sicher klingt das etwas übertrieben, doch die linke Seite der TSG war zu schwach für den schnellen Flügelflitzer. Es bahnte sich bereits vor einer Woche an, das war im Derby gegen den Schönebecker SV, als Alexander Voigt und Philipp Spengler Schwerstarbeit gegen Florian Mentzel und Steven Gondeck verrichten mussten. Mit einer tollen kämpferischen Einstellung hat das Team noch gut dagegenhalten können. Gestern aber war gegen Bolze und die schnellen Kombinationen kaum mal Luftholen möglich. Er bereitete zum Beispiel den Treffer zum 2:0 durch Thomas Duscha vor (42.), als er sich mit einem Sprint gegen Marc Kasper durchsetzte und klug auf Stephan Schulz zurückpasste. Dieser schüttelte ebenfalls einen Gegenspieler ab und gab schließlich auf Duscha ab. “Wir haben viel am Passspiel trainiert”, erklärte Kehr. “Wir wollen auch im Strafraum kombinieren und davor keine Angst haben.”

Dies unterstrich der SSC auch beim Treffer zum 3:0 (47.) durch Thomas Wolff, als sich Duscha bis in den Strafraum arbeitete und dann nochmal klug passte sowie beim 4:0 (62.), als Danny Rothe eine super Kombination mit einem Ballkontakt über Mats Wejsfelt und Bolze abschloss. Damit bereitete er sich nachträglich ein kleines Geschenk, er hatte am Donnerstag Geburtstag.

Thomas Duscha (2.v.r.) war gestern kaum zu halten von der Abwehr der TSG Calbe. Der Schönebecker markierte zwei Treffer für die Gastgeber, in dieser Szene trifft er zum 2:0-Pausestand. | Foto: Frank Nahrstedt

Das 1:0 durch Duscha fiel in der 32. Minute, ebenfalls nach guter Kombination über Thomas Ritz- mann und Wolff. Dieser Treffer war der Knackpunkt. “Bis dahin haben wir noch mitgehalten”, beobachtete TSG-Coach René Kausmann. “Dann haben wir das Fußballspielen eingestellt.” Mit der Folge, dass Alexander Menz ziemlich auf sich allein gestellt war. Er verarbeitete die langen Pässe gut, suchte immer wieder Anspielstationen, fand aber zu selten welche. Seine Mitspieler rückten zu langsam nach. Das galt für die Vorwärtsbewegung und für die Defensive. Robert Renger oder Tobias Buchholz überspielten Menz einfach, weil er im Pressing keine Hilfe bekam, ließen den Ball schnell auf die rechte Seite laufen und überbrückten somit das Mittelfeld sehr schnell. Das kam mit dem seitlichen Verschieben kaum nach. Anders der SSC, der gestern einfach immer einen Schritt schneller war, die Räume gut zulief und der TSG kaum Zeit gab, den Ball zu verarbeiten. Und gelang ihr doch eine gefährliche Aktion, dann hatte sie Pech. Menz zum Beispiel hatte kurz vor der Pause die Möglichkeit zum Anschluss, der Ball flog aber knapp am Kasten vorbei. “Und dann fangen wir kurz nach der Halbzeit gleich das dritte Tor. Da war es dann vorbei”, sagte Kausmann. Nach dem 4:0 “haben wir uns dann zurückgezogen”, war sein Team auf Schadensbegrenzung aus.

Während die Gäste im Vergleich zur Vorwoche eher einen Schritt zurück gingen und nur in der Anfangsphase zu ihrem Spiel gefunden hatten, bestätigten die “Grünen” ihre Vorstellung aus Potzehne. “Das war ordentlich, eine engagierte Leistung.”

Schönebecker SC: Breitmeier – Ritzmann, Renger, Buchholz, Schulz, Wolff, Krause (66. Braunert), Wejsfelt (70. Lindner), Bolze, Duscha (59. Gerwien), Rothe

TSG Calbe: Pingel – Birnbaum (30. Schulze), Noack, Harms, Kasper, Schmidt, Müller, Hoffmann, Voigt (23. Spengler), Menz, Plantikow (57. Schröder)

Schiedsrichter: Marco Uhlmann (Welsleben)
Assistent I: Johannes Durdel
Assistent: Daniel Otto

Ergebnis: 4:0 (2:0)
Zuschauer: 235
Tore: 1:0, 2:0 Duscha (32., 42.), 3:0 Wolff (47.), 4:0 Rothe (62.)
Verwarnungen: Krause – Schulze, Schröder
Gelb/Rot: keine
Rot: keine


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