Viel vorgenommen hatten sich die jungen Kicker der zweiten Mannschaft von der TSG Calbe für das Auswärtsspiel beim Vorjahres-Dritten SV Blau-Weiß Pretzien. Doch am Ende stand die Elf von Trainer-Duo Rainer Fabian und Detlef Sobczak wie schon nach dem Auftakt in Felgeleben mit leeren Händen und zahlreichen Gegentoren da.

Erstmals mit Matthias Kirschner im Angriff agierend hatte die TSG die erste Möglichkeit des Spiels, doch Stefan Sandau vergab überhastet. Danach war dann nur noch der Gastgeber zu sehen. Bereits nach sechs Minuten konnte Pretzien die erste Chance zum 1:0 nutzen. Diesem Tor war eine schöne Kombination vorausgegangen, die im Nachschuss erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Von diesem Gegentor erholten sich die Calbenser lange Zeit nicht. Immer wieder wurden Unstimmigkeiten deutlich und taktische Fehler ließen weitere Großchancen für die Hausherren zu. Nach einer viertel Stunde das Glück auf Calbenser Seite, als ein Pretziener Angreifer den Ball aus kurzer Distanz nicht im TSG-Kasten unterbringen konnte. Als dann nach gut dreißig Minuten etwas Ruhe in das Spiel der Saalestädter einkehrte, schlugen die Gastgeber wieder zu. Calbes Torhüter Steffen Schellin konnte einen Distanzschuss abwehren, doch beim Nachschuss war er dann wiederrum machtlos. Auch nach diesem Tor konnte Calbe nicht für Entlastung sorgen, zu viele Abspielfehler und mangelndes Zweikampfverhalten prägten das Spiel bis zur Halbzeitpause.

Mit zwei Wechseln, Philip Schönian kam für den verletzten Kevin Vetter und Stürmer Daniel Weisheim für Mittelfeldspieler Benjamin Rust, versuchte das Trainergespann das Team wach zu rütteln. Wie ausgewechselt kamen die Hegerkicker dann aus der Kabine. Nach wenigen Sekunden konnte Daniel Weisheim einen durch Kapitän Steven Bremer eingeleiteten Konter erlaufen und schob überlegt zum Anschlusstreffer ein. Dieser Wachmacher leitete die beste Phase der TSG Calbe ein. Mit energischem Pressing und einer Körpersprache die endlich einmal Siegeswillen ausstrahlte kam man nach und nach zu Chancen. Stefan Sandau verpasste per Kopf in der 54. Minute nach Flanke von Matthias Kirschner aus acht Meter den Ausgleich. Besser machte es der Vorbereiter, in seinem ersten Spiel nach Verletzungspause. Fast aus dem Stand konnte Matthias Kirschner mit einem Schuss in den Winkel aus gut fünfundzwanzig Meter die erste Hälfte vergessen machen und das 2:2 erzielen. Der Doppelschlag brachte Selbstvertrauen in die Reihen der TSG-Spieler, so hätte Alexander Voigt aus achtzehn Meter fast die Führung erzielt. Sein Schuss ging knapp über das Pretziener Gehäuse. Danach erlebten die Zuschauer eine Schlüsselszene im Spiel. Blau-Weiß Pretzien nutzte den sich bietenden Platz im Mittelfeld für einen Konter, Abwehrspieler Patrick Daniel klärt in die Mitte des Strafraums, wo ein Pretziener ungehindert zur abermaligen Führung einschieben kann. Damit war die Moral der Saalestädter gebrochen – nur eine Minute später konnte ein Blau-Weiß-Akteur ungehindert durch das Mittelfeld laufen und erzielte aus der Distanz den Treffer zum 4:2. Die TSG-Spieler gaben sich nach diesem Doppelschlag völlig auf und mussten in der 75. Minute das 5:2 hinnehmen. Nach einem Freistoß konnte der Gastgeber unbedrängt aus fünf Meter einköpfen. Zur Abwechslung konnte sich Torhüter Steffen Schellin mal wieder auszeichnen, als er in höchster Not nur zwei Minuten später retten konnte. Doch in der 80. Spielminute war auch er machtlos. Nach einem Einwurf an der Mittellinie benötige Pretzien nur zwei Stationen und einen Querpass ehe der Ball zum 6:2 im Kasten der Calbenser einschlug. Zur 6:3-Ergebniskosmetik konnte TSG-Stürmer Daniel Weisheim kurz vor Ende des Spiels einen Angriff über Christian Kober und Matthias Kirschner per Abstauber abschließen. Doch dieser Treffer konnte an diesem Nachmittag nicht über die schwache Leistung der Hegerkicker hinwegtäuschen.

Aufstellung TSG Calbe II: Steffen Schellin, Patrick Daniel, Kevin Vetter, Benjamin Rust, Nico Thiele, Steven Brehmer, Toni Webel, Stefan Sandau, Christian Kober, Alexander Voigt, Matthias Kirschner, Daniel Weisheim, Stefan Herrmann, Rayk Schuckert, Phillip Schönian, Claudio Recklebe