Rückblick in die Historie – 2016 – TSG II gegen Kleinmühlingen

21. January 2021

Das Achtelfinale des Salzlandpokals bot allen Beteiligten und Zuschauern alles, was ein echtes Pokalspiel bieten kann. Trainer Bizuga: „Es war spielerisch vielleicht kein Leckerbissen, aber es war ein vom Kampf geführtes Pokalspiel, welches an Spannung kaum überboten werden konnte. So etwas wollen die Zuschauer hier sehen“.

Nachdem die Spieler um Trainer Bizuga letzte Woche unglücklich in Drohndorf verloren hatten, hieß es im Achtelfinale an die guten Leistungen der Vorwoche anzuknüpfen und es dem Landesklassevertreter aus Kleinmühlingen/Zens so schwer wie möglich zu machen. Die Rollen waren im Vorfeld also klar verteilt, das Spiel jedoch zeigte etwas anderes. Bereits in der 4. Minute konnten die Calbenser mit 1:0 in Führung gehen. Ein langer Diagonalball aus dem linken Halbfeld von Noack auf Dummer konnte nicht richtig geklärt werden und Kobers Abschluss nach kurzer Annahme landete unhaltbar für Brandt im Tor der Gäste. Nur vier Minuten später wieder Kober. Gehrmann wurde über links geschickt, er legte klug in der den Rücken der Abwehr auf Kober zurück, doch der Ball landete diesmal in den Armen des Torhüters. In der 11. Minute wieder die Calbenser, diesmal wurde Dummer von Noack super in Szene gesetzt, doch Brandt konnte die Chance vereiteln. Der Favorit versuchte es nur mit langen Bällen oder mit Einzelaktionen, enttäuschten bisher. In der 20. Minute dann durch Junge der Ausgleich. Zunächst gewann er das Kopfballduell und dann hatte er Glück, dass der Ball auf Grund des holprigen Untergrundes im Tor landete. Die letzte große Möglichkeit in der ersten Halbzeit hatten dann nochmals die Hausherren. Kolloff spielte Recklebe frei, doch Brandt im Tor hielt (29. Minute). So ging es glücklich für die Gäste mit dem 1:1 in die Pause.

Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Kabinen. Mit Beginn der zweiten Hälfte versuchten die Gäste zielstrebiger nach vorn zu spielen. In der 53. Minute dann gar die Führung für die Gäste durch Ehme. Sein Schuss aus gut 20 Meter landete im unteren linken Eck. Die Führung stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Doch die Calbenser gaben nicht auf und konnten in der 66. Minute durch Gehrmann den Ausgleich erzielen. Vorausgegangen war ein Abschlag von Herrmann, Uneinigkeit in der Innenverteidigung der Gäste und mit einem gekonnten Lupfer überwand der 19-jährige den Gästetorhüter, wieder alles offen. Nur zehn Minuten später wieder die Führung für die Hausherren. Thomas Dummer energisch über die rechte Seite in den Strafraum, seinen Schuss kann der Torhüter nur ins eigene Tor abklatschen, ein dicker Bock von Brandt. Die Führung nicht desto trotz allemal verdient. In der 78. Minute wechselte der Gästetrainer aus und brachte mit Süßmilch und Podlech zwei frische Leute. Mit der ersten Aktion vom eingewechselten Süßmilch konnte er für seine Farben den Ausgleich erzielen (80. Minute). Dann die kurioseste Szene des Spieles wenn nicht gar die Kurioseste seit Bestehen des Salzlandpokals. Der Schiedsrichter entschied in der 83. Minute auf einen unberechtigten Eckball für die Hausherren. Gehrmann ließ Fairness walten und führte diesen der Grundlinie entlang in Richtung Gästetor. Ein Gästespieler dachte wohl auf eine Entscheidungs-korrektur durch den Schiedsrichter und nahm den Ball mit der Hand auf. Folgerichtig gab es Handstrafstoß für die Calbenser. Die Gäste belagerten nun den Schiedsrichter und versuchten ihn umzustimmen, doch er blieb nach Rücksprache mit seinem Assistenten bei seiner Entscheidung.Der Elfmeterschütze vom Dienst Daniel legte sich den Ball zurecht und schoss den Ball fairnesshalber einige Meter über das Tor und das kurz vor Schluss beim Stand von 3:3 in einem Pokalachtelfinale. Dies allein gebührt ihm allergrößten und sportlichen Respekt. Es blieb also beim 3:3 und die Verlängerung musste her.

Es waren nur zwei Minuten in der Verlängerung gespielt und wiederum war es Junge der mit seinem zweiten Tor in dieser Partie die Führung für den Favoriten erzielte. Nur eine Minute später war wieder Junge auf und davon, Meissner kam etwas zu spät und traf statt den Ball nur die Beine des Gegners, dafür sah er Gelb, über Rot hätte er sich auch nicht beklagen können. Der Freistoß aus 25 Meter durch Ehme brachte nichts ein. Die Calbenser kämpften weiter und kamen folgerichtig durch den eingewechselten Mues verdient in der 99. Minute zum 4:4 Ausgleich. Mehr passierte in der Verlängerung nicht, wobei die Hausherren in der zweiten Hälfte der Verlängerung durch Kollof, Gehrmann und Recklebe gar noch Möglichkeiten zum Siegtreffer hatten.
So ging es ins Elfmeterschießen. Wer behielt nach diesen aufreibenden 120 Minuten die Nerven, die Gäste, welche es sich hier sicher einfacher vorgestellt hatten oder die Calbenser, welche als Außenseiter in diese Partie gingen und nichts zu verlieren hatten.

Als erstes mussten die Hausherren ran, Kapitän Berner verwandelte sicher. Ehme ließ es sich als erster Schütze der Gäste nicht nehmen und verwandelte ebenfalls. Dann scheiterte Mues an Brandt und Rohde auf Seiten der Kleinmühlinger am Pfosten, welche Dramatik. Kober verwandelte sicher zum 6:5 und Süßmilch versagten die Nerven und Herrmann hielt. Auch Schuckert verwandelte sicher zum 7:5 und nun musste der zweifache Torschütze Junge treffen, um sein Team weiter im Rennen zu halten. Doch auch diesmal blieb Herrmann Sieger und die Calbenser zogen verdient ins Viertelfinale ein.

Trainer Bizuga nach dem Spiel: „Wir haben uns vor dem Spiel vorgenommen es den Gästen so schwer wie möglich zu machen. Pokal hat bekannter weise seine eigenen Gesetze, wir hatten keinen Druck und wollten mit Nadelstichen zum Erfolg kommen. Dass wir hier heute mehrere und die besseren Tormöglichkeiten über die gesamten 120 Minuten als die Gäste hatten, zeigt, dass die Jungs daran geglaubt haben es zu schaffen. Jeder einzelne hat fürs Team gearbeitet und gekämpft, alles gegeben, die taktischen Vorgaben super umgesetzt. Allein die Szene kurz vor Schluss der regulären Spielzeit hat ein Weiterkommen meiner Mannschaft verdient, das verdient riesen Anerkennung an „Chacky“und zeigt, sportliche Fairness sollte immer an ersten Stelle stehen, egal worum es in einem Spiel geht. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und hoffe, dass sie diese Euphorie mit ins nächste Spiel nehmen kann und wir endlich den ersten Dreier der Saison holen können“.


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