Erst wurden die Landesliga-Fußballer der TSG Calbe eiskalt erwischt, dann rappelten sie sich auf und drehten die Partie zu ihren Gunsten. Der Saisonauftakt am Heger hielt jegliches Drama, das man sich denken kann bereit. Am Ende jubelten aber die Gastgeber, während der SV Union Heyrothsberge einen Albtraum erlebte.

Wie in dieser Szene ging es gerade in Hälfte zwei oft im Stafraum der Gäste zu. Aber bis zur 80. Minute schaffte es kein TSG-Akteur, seinen Fuß entscheidend an den Ball zu bekommen. Hier verpasst erst Tomas Gernat (v.) und auch Kapitän Keven Harms (l.) kommt nicht ran. | Foto: Anne Hofmann

Die TSG ist ambitioniert, möchte definitiv oben mitspielen. Wie wichtig ihnen da ein Auftaktsieg auf eigenem Geläuf war, konnten die 94 Zuschauer an den Jubelstürmen von Neuzugang Lucas Dübecke und Florian Schmidt sehen. Die beiden Offensivakteure aus Calbe drehten die Partie binnen sieben Minuten zu ihren Gunsten und belohnten sich und ihre Farben damit für den Kampfgeist, den sie speziell in Hälfte zwei an den Tag legten.

Heyrothsberge wirkte dagegen nach der Pause völlig von der Rolle, überstand aber die ersten wütenden Angriffe der TSG nach Wiederbeginn unbeschadet. Wirklich oft kamen die Gäste aber in den zweiten 45 Minuten nicht aus ihrer Hälfte. Damit fehlte die Entlastung und am Ende auch ein wenig die Kraft, sich gegen die drohende Niederlage aufzubäumen.

Dabei hatte der SV Union unter Neu-Trainer Torsten Marks Calbe eiskalt erwischt. Nach Ballgewinn im Mittelfeld schalteten die Gäste blitzschnell um. Das alte und nun wiedervereinte Sturmduo Mike Pinno und Marcus-Antonio Bach brillierten zusammen, als wäre der Angreifer, der den Pass von Pinno in seinen Lauf mit dem Treffer krönte, nie weggewesen (30.). „Dann haben wir gar nicht mehr am Spiel teilgenommen. Wir haben total den Faden verloren. Calbe war einfach bissiger, hat die Zweikämpfe mehr angenommen“, resümierte Marks nach Abpfiff die verdiente Niederlage.

Während der SVU-Coach an der Seitenlinie sah, wie sein Team sich immer weiter hinten reindrängen ließ, musste Fiedler lange zittern, ob sich seine Elf noch für all den Aufwand belohnen würde. Doch die TSG war auch gegen Ende der Partie noch spritziger, kämpferisch besser und glaubte an den Sieg.

Zweimal über links außen durchgesetzt und endlich in der Mitte auch einen Abnehmer für den Pass gefunden, vollendete erst Dübecke (80.), dann nach Ball von Stefan Ristovski in die Schnittstelle der Innenverteidiger auch Schmidt (87.). „Das war eine Riesenerleichterung. Wir haben uns zwar lange schwer getan, richtige Chancen zu erarbeiten, aber kräftemäßig waren wir überlegen. Das hat sich dann auch ausgezahlt“, so Fiedler.

Calbe: Willner – Buszkowiak, Harms, Schmidt, Fiser, Dübecke, Baartz, Schellbach (90.+1 Noack), Hellige (61. Ristovski,90.+3 Weber), Voigt, Gernat

Heyrothsberge: Biegelmeier – Vaz, Kloska, Peukert, Krümling, Thormeier, Völckel, Rieche (79. Horn), Spengler, Pinno (81. Wawilow), Bach (80. Stockmann)

Tore: 0:1 Marcus-Antonio Bach (30.), 1:1 Lucas Dübecke (80.), 2:1 Florian Schmidt (87.)

Schiedsrichter: Christian Petzka (Halle), Sebastian Günther, Marco Naumann

Zuschauer: 94

Quelle: Volksstimme Schönebeck  vom 15. August 2016