Frühes Gift, Unterlegenheit über 90 Minuten und taktisches Fehlverhalten sorgten für die klare 0:4 (0:1)-Pleite der TSG Calbe beim Zweiten der Fußball-Landesliga, Fortuna Magdeburg. Die fehlende Einstellung, vielleicht sogar die fehlende Frische, zog sich durch alle Mannschaftsteile.

„Die Gegentore fielen alle durch fehlende Zuordnung oder weil wir nur Begleitschutz gegeben haben“, haderte Trainer Marko Fiedler. Einzog Paul Gehrmann wusste zu überzeugen, trotz seiner erst 18 Jahre. „Natürlich hat er nicht immer die richtige Entscheidung getroffen. Aber so einem jungen Spieler verzeiht man das. Was er an Laufb ereitschaft an den Tag gelegt hat, das hätte ich mir von allen gewünscht.“ Natürlich war der Plan, aus einer geordneten Defensive heraus zu agieren, frühzeitig über Bord geworfen. Denn bereits in der ersten Minute kassiert Calbe das Gegentor zum 0:1 durch Kenny May. Es hatte gerade einmal 38 Sekunden gedauert, da hatte sich der Gastgeber über die linke Seite durchgesetzt.

Zwar wollte die TSG daraufh in mehr investieren, doch zwingende Aktionen gelangen über die gesamten 90 Minuten nicht. „Es war ein recht ausgeglichenes Spiel, aber Fortuna war uns trotzdem in fast allen Belangen überlegen.“ Vor allem die Zweikampfführung dürfte Fiedler bitter aufgestoßen sein, mahnte er doch immer wieder an die richtig Einstellung. „Wir haben uns zwar bemüht, aber oft die falsche Entscheidung in der Abwehr getroff en, unsere Positionen nicht gehalten oder die Vorgaben nicht umgesetzt.“ Magdeburgs Coach Dirk Hannemann war mit den ersten 45 Minuten ebenfalls unzufrieden. „Die erste Halbzeit war etwas zäh, da fehlte einfach das zweite Tor. Später haben wir Ball und Gegner laufen lassen und verdient gewonnen.“

Am nächsten Sonnabend empfängt die TSG nun den VfB Ottersleben. Im letzten Spiel der Saison appelliert der Trainer an die Ehre seiner Schützlinge, vor allem vor heimischem Publikum eine Schippe draufl egen zu müssen, hat sogar Gespräche unter der Woche angekündigt. „Wir haben gegen Fortuna die Bereitschaft, uns als Mannschaft zu präsentieren, nicht gezeigt. Das muss im letzten Heimspiel unbedingt anders werden.“

TSG Calbe: Willner – Voigt, Gehrmann, Dummer, Noack, Palm, Trappiel, Ristovski, Harms, Würlich, Fiser (81. Brehmer)

Tore: 1:0 Kenny May (1.), 2:0 Tobias Ginter (63.), 3:0 Daniel Trinh (66.), 4:0 Raphael Splanemann (72.)

Schiedsrichter: Nick Kahlert

Zuschauer: 46

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 06. Juni 2016