Interview mit Dirk Bizuga über die Hinrunde

19. January 2016

Mit der neuen Saison 2015/2016 hat sich auch an der Seitenlinie der Calbenser Landesligareserve eine Veränderung ergeben. Dirk Bizuga hat die Verantwortung von Jörg Harms und Detlef Sobzcak übernommen und stellt sich nun den Fragen zum Verlauf der Hinrunde in der Salzlandliga.

Worauf musstest Du dich als neuer Trainer insbesondere umstellen?

Als Trainer hat man seine Prinzipien und Vorstellungen was das Fußball spielen angeht. Zunächst lege ich generell Wert auf Disziplin innerhalb des Teams, neben und auf dem Platz, egal ob beim Training oder im Spiel. Es ist eine junge Mannschaft, mit unterschiedlichen Charakteren. Dazu kommt die Integration der ehemaligen A-Junioren. Alle müssen sich dementsprechend verhalten, sich untereinander respektieren. Dazu kommen dann taktische Vorgaben, die es gilt umzusetzen, was nicht immer leicht für die Spieler ist, wenn ein neuer Trainer das Zepter übernimmt.

Gibt es Gründe für den schwachen Saisonstart?

Wie schon erwähnt, ist es am Anfang für Spieler und Trainer immer schwer, sich aufeinander einzustellen. Mit dem Umsetzen der taktischen Vorgaben haperte es am Anfang noch gewaltig. Dazu kommt, dass wir von Anfang an die komplette Hinrunde bisher immer mit einer anderen Anfangsaufstellung beginnen mussten.
Aber ein positiver Trend war in den letzten Wochen erkennbar und darauf können wir weiter aufbauen. Wir brauchen uns vor keiner Mannschaft in der Liga verstecken.

Allgemeine Einschätzung des Verlaufs der Hinrunde?

Die Hinrunde ist nicht so verlaufen, wie wir es uns alle erhofft haben. Es sind Spiele verloren gegangen, die hätten gewonnen werden müssen. Das hat nichts mit dem Potenzial der Mannschaft zu tun. Es sind die einfachen Fehler, vor allem in der Defensive, die gemacht wurden, die prompt zu Gegentoren führten. Aber auch in der Offensive müssen wir zulegen. Wir erarbeiteten uns in jedem Spiel mehrere Torchancen, haben aber zu wenig bisher daraus gemacht. Daran müssen wir weiter arbeiten, um in der Rückrunde besser dazustehen. Dazu kam Mitte der Saison das Verletzungspech dazu, es fehlten teilweise bis zu 10 Spieler. Die Integration und Weiterentwicklung der ehemaligen A-Junioren läuft im Allgemeinen so, wie ich es mir nach den ersten Wochen gedacht habe. Der Sprung in den Männerbereich ist immer eine Hürde, da müssen sich die jungen Spieler erstmal gewöhnen. Alle haben ihre Einsatzzeiten, ob in der ersten, zweiten oder dritten Mannschaft. Mit Alexander Heyer und Paul Gehrmann sind zwei Spieler dabei, die zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft gehören und ihre Spielpraxis bei mir bekommen und fest im Team integriert sind. Mit Philipp Höppner könnte ein dritter Spieler dazu kommen. Er muss nur wieder an seinen Leistungen von der Vorbereitung anknüpfen.

Wo lagen die positiven und negativen Knackpunkte der Hinrunde?

In den 6 Wochen Sommervorbereitung und auch noch einige Wochen darüber hinaus haben trotz der Hitze alle super mitgezogen. So konnten wir auch den Grundstein legen, dass wir vor allem am Ende der Hinrunde noch Kraftreserven hatten und in den letzten vier Punktspielen acht von zwölf Punkten holten. Positiv ist auch der Einzug ins Viertelfinale des Salzlandpokals. Weiterer positiver Effekt ist auch der Zusammenhalt der einzelnen Mannschaften untereinander zu sehen, da wurde personell ausgeholfen, wenn es notwendig war. Etwas negativer sehe ich die Trainingsbeteiligung in den letzten Wochen an. Anfänglich konnte ich zwischen 16 und 23 Spielern (aus der Zweiten und Dritten) zum Training begrüßen, zum Ende hin wurden es deutlich weniger. Sicherlich lag es auch daran, das verletzungs- und arbeitsbedingt Spieler ausfielen. Ich bin mir aber auch sicher, dass der ein oder andere Spieler auch so fernblieb, da sich die Mannschaft am Wochenende von allein aufstellte. Aber das konnte ich schon bei meinen früheren Trainerstationen beobachten. Das muss sich mit Beginn der Vorbereitung in die Rückrunde wieder verbessern und bis zum Ende der Saison anhalten. Dann ist das Saisonziel unter den ersten sechs noch erreichbar.

Welche Ziele gibt es noch für die Rückrunde?

Unser Saisonziel ist nach wie vor ein Platz unter den ersten sechs. Wenn alle mitziehen und wir im Gegensatz zur Hinrunde vom Verletzungspech verschont bleiben, ist dies noch möglich. Auch mit den „alten Bekannten“ Neuzugängen Steven Mues und Steven Brehmer erhoffe ich mir neue Impulse im Team. Auch in der Rückrunde gilt es, die Mannschaft weiter nach vorn zu bringen, jeder Spieler kann sich noch weiterentwickeln. Es ist eine Mannschaft mit vielen jungen Spielern, da ist noch Luft nach oben.

Wer gehört zu den Favoriten, wer kämpft um den Abstieg? Welche Rolle spielt die TSG Calbe II?

Alsleben wird die Meisterschaft holen, da bin ich mir sicher. Vom Potenzial her haben sie den besten Kader der Liga, auch wenn mal wer ausfällt. Hoffnungen werden sich sicher noch Einheit Bernburg und Winningen machen. Aber beide werden wohl nur um die Vizemeisterschaft kämpfen. Mit Welsleben und Cörmigk sehe ich zurzeit die schwächsten Teams in der Liga, welche es sehr schwer haben werden die Klasse zu halten. Aber abgerechnet wird immer am Ende. Wir wollen noch so viele Punkte wie es geht holen. Unser Blick richtet sich an die Teams vor uns, da wollen wir noch einige Teams hinter uns lassen, Abstiegsängste habe ich nicht.

Gibt es Zugänge / Abgänge?

Mit Maximilian Mikoleit verlieren wir einen kreativen Spieler, keine Frage. Er suchte eine neue Herausforderung und wechselte nach Rosenburg. Matthias Kurde zog es zurück nach Nienburg, zur Spielgemeinschaft Pobzig/Nienburg II, was ich persönlich sehr schade finde. Er wurde super im Team aufgenommen, er hätte sich meines Erachten über früher oder lang auch einen Stammplatz erkämpfen können. Hinzu kommen werden mit Steven Brehmer und Steven Mues zwei alte Bekannte, die dem Team mit Sicherheit gut tun werden.


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