Die TSG Calbe hat es verpasst, sich für ihre gute Hinrunde in der Fußball-Landesliga zu belohnen. Beim Tabellenletzten, Kreveser SV, musste das Team eine 0:1 (0:1)-Niederlage hinnehmen. Anstatt auf Platz vier zu überwintern, fielen die Saalestädter auf Rang sieben. Zudem kassierte Sascha Bergholz in der Nachspielzeit eine Rote Karte. Trainer Marko Fiedler beschrieb die Misere so: „Wir hätten noch fünf, sechs Stunden weiterspielen können, wir hätten das Tor dann immer noch nicht getroffen.“

Die Gastgeber errichteten nun nicht unbedingt ein Abwehrbollwerk, sondern verteidigten sogar verhältnismäßig hoch, doch den Calbenser ist es nicht gelungen, mit spielerischen Mitteln die Abwehrkette auszuhebeln. „Kein Chip über die Viererkette, keine diagonalen Flugbälle, die ankamen. Uns ist in der Offensive zu wenig gelungen.“

Dabei hatte die TSG sogar einen Treffer erzielt. Nach Foul an Enrico Palm ließ Schiedsrichter Alexander Machui Vorteil laufen. Doch kurz darauf hob einer der Assistenten die Fahne – Abseits, „obwohl er nicht auf Ballhöhe war“, haderte Fiedler. „Die Niederlage darf aber nicht an den Unparteiischen festgemacht werden.“ Wenngleich sie in der Schlussphase nicht den nötigen Überblick bewiesen, wie der Coach feststellte. „Bei einem Einwurf hat Keven Harms einen Schlag abbekommen. Der wurde nicht geahndet. Ich bin zum Schlichten hingelaufen, habe mich ebenfalls gegen einen drohenden Schlag gewehrt und einen gegnerischen Spieler daran gehindert. Und genau das steht nun im Protokoll. Ich bin gespannt, was da noch kommt.“

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Calbe allerdings bereits das Nachsehen gehabt. Und als Sascha Bergholz in der Schlussphase Kreveses Jann Grünwald mit einer Notbremse am Abschluss hinderte, sah der TSG-Stürmer die Rote Karte. „Kein Vorwurf an ihn. Er hat sich damit in den Dienst der Mannschaft gestellt. Vielleicht hätte er sich auf ein Laufduell einlassen sollen, er hat aber den anderen Weg gewählt“, betonte Fiedler.

Sascha Bergholz kassierte noch kurz vor dem Abpfiff eine rote Karte nach einer Notbremse. Die 0:1-Niederlage konnte er trotzdessen nicht verhindern. | Foto: Falko Haltenhof

Die Gastgeber freuten sich hingegen über die unerwartete Aufb auhilfe. Es war der erste Heimsieg seit mehr als neun Monaten. Zuletzt gelang ein voller Erfolg gegen TuS Bismark am 14. März 2015. Durch den Dreier schöpfen sie im Rennen um den Ligaverbleib neue Hoffnung, haben nur noch fünf Zähler Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze. In Calbe bleibt man trotz der Pleite gelassen. „Das wird uns nicht umwerfen. Wille und Einsatz haben gepasst. Wir waren feldüberlegen, aber zu ideenlos. Da müssen wir in der Vorbereitung zur Rückrunde dann ansetzen“, betonte Fiedler.

TSG Calbe: Harant – Voigt, Noack (57. Bergholz), Dummer (74. Dang Ngoc), Harms, Ristovski, Schmidt, Palm, Fiser, Würlich, Hellige

Tor: Christian Bissinger (28.)

Schiedsrichter: Alexander Machui

Zuschauer: 95

Rot: Sascha Bergholz (90.+2) -TSG Calbe-

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 21. Dezember 2015