Der „Rasen“ auf dem Nebenplatz des Heger-Stadions hat nach dem letzten Hinrunden-Heimspiel wohl endgültig seine besten Tage hinter sich – was sich über die TSG Calbe keinesfalls sagen ließ. Mit 4:0 (0:0) setzte sich der Fußball-Landesligist am Sonnabend gegen den SV Stahl Thale durch.

Nach der 2:3-Niederlage der Vorwoche beim VfB Ottersleben hatte TSG-Trainer Marko Fiedler vor allem Antworten auf die Charakterfrage erwartet. 90 Heimspiel-Minuten später ließ sich sagen: Das Team hat abgeliefert. „Gegen Ottersleben hat mich vor allem gestört, dass die Einstellung überhaupt nicht gepasst hat. Umso besser, dass wir nun offenbar auch den Letzten wachgerüttelt bekommen haben.“

Das Klingeln des Weckers haben die Calbenser dann auch mit dem Anstoß vernommen. Es brauchte allerdings ein wenig Anlauf, um sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. „Während der ersten 20 Minuten hatten wir noch mit ein paar Abstimmungsproblemen in der neuformierten Innenverteidigung zu tun. Aber nach und nach haben wir uns in das Spiel hineingekämpft.“

Der aufgeweichte Untergrund ließ dann auch kaum fußballerische Glanzmomente zu. Maik Adrian verzeichnete nach knapp zehn Minuten aus dem Gewühl heraus die erste Chance für die Gastgeber, ehe mit Kai Rathsack ein Ex-Calbenser auf der Gegenseite für Gefahr vor dem Tor von Christian Harant sorgte (16.). Bis zum Seitenwechsel sorgten seine Vorderleute dafür, dass der „Oldie“ zwischen den TSG-Pfosten beschäftigungslos blieb. Mehr noch: Zwischen Vit Fiser und die Belohnung für seinen Vorstoß stellte sich nach knapp einer halben Stunde nur die Torlatte.

Auch nach Wiederbeginn ließen sich die Platzherren nicht entmutigen. Gelegentliche Sticheleien von der Gästebank ließen die Saalestädter zunächst kalt, ehe August Schultz die passende Antwort gab. Nach schnell ausgeführtem Freistoß und Stefan Ristovskis starkem Pass in die Tiefe vollendete der Flügelspieler zur 1:0-Führung (55.). Lobenswert, dass sich die Gastgeber nicht darauf ausruhten. Der eingewechselte Thomas Hellige verwertete einen Abpraller nach Fiser-Schuss zum 2:0 (73.). Dies war zugleich Auftakt zur stärksten Calbenser Phase, die Fiser nur Sekunden nach dem Anstoß sowie Ristowski in der 76. Minute mit dem 3:0 und 4:0 krönten. „Wie die Treffer allesamt herausgespielt wurden, war schon beeindruckend“, stellte Fiedler zufrieden fest.

Vit Fiser erzielte das 3:0 beim 4:0-Heimsieg seines Teams. | Foto: Steven Schaap

Insgesamt belohnte sich seine Elf für eine geschlossen starke Mannschaftsleistung, an die es in einer Woche anzuknüpfen gilt. Das Nachholspiel gegen den Kreveser SV soll auf jeden Fall zur Austragung kommen. „Sollte der Platz in Krevese unbespielbar sein, drehen wir das Heimrecht.“ Gut möglich also, dass nicht nur die TSG, sondern auch der Nebenplatz am Heger-Stadion doch noch einmal vor einer Sonderschicht steht.

TSG Calbe: Harant – Trappiel (67. Würlich), Dummer, Voigt, Dang Ngoc, Viser, Harms, Palm, Schultz (84. Zober), Ristovski, Adrian (61. Hellige)

Tore: 1:0 August Schultz (55.), 2:0 Thomas Hellige (73.), 3:0 Vit Fiser (74.), 4:0 Stefan Ristovski (76.)

Schiedsrichter: Sebastian Görmer (Dessau-Roßlau), Uwe Steiner, Martin Roye

Zuschauer: 45

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 14. Dezember 2015