Die Moral stimmt, aber es ist wie verhext

29. September 2014

Die ersten zehn Minuten in einem Fußballspiel bleiben für den Landesligisten TSG Calbe wie verhext. Zum vierten Mal in Folge kassierte das Team nun schon einen frühen Gegentreffer, zum vierten Mal in Folge war damit das Konzept frühzeitig ausgehebelt und zum vierten Mal in Folge unterlag das Team von Trainer Torsten Brinkmann – diesmal mit 0:4 (0:3) beim SV Irxleben. “So eine Serie haben ich in meiner Laufbahn auch noch nicht erlebt”, haderte der Coach.

Dabei präsentierte sich die TSG in den ersten fünf Minuten hoch motiviert. “Ich habe gedacht, wir überrollen Irxleben.” Immer wieder kämpfte sich Calbe über die Außenbahnen bis zur Grundlinie durch, zumeist über August Schultz auf der rechten Seite. Dieser legte dann zurück, “aber wir haben die guten Chancen nicht verwertet”.

Und so sorgte der erste Angriff der Irxlebener erneut für ratlose Gesichter bei der TSG. Nach einem diagonalen Pass von der Mittellinie war Paul Stier vollkommen frei, weil Keven Harms weggerutscht war. Stier umspielte Keeper Benjamin Richter und traf zur 1:0-Führung (6.). Und auch dem Treffer zum 2:0 ging ein individueller Fehler der TSG voraus.

Ein vergebener Elfmeter hätte so etwas wie eine Initialzündung werden können, als Mathias Zornemann rechts am Tor vorbeischoss. “Wir haben uns auch einige gute Gelegenheiten nach vorn erspielt, aber sie nicht konsequent zuende gebracht”, resümierte Brinkmann. Und so musste Calbe kurz vor der Pause einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Eine missglückte Hereingabe von Richard Hartmamm wurde von Marcel Würlich unglücklich abgefälscht, der Ball landete im TSG-Kasten.

Brinkmann schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach dem Wechsel “haben wir uns nicht aufgegeben. Von der Moral her haben wir uns nichts vorzuwerfen.” Dennoch wurden die guten Ansätze im Spiel nach vorn nicht in Zählbares gemünzt. Zudem gingen am Ende die Spieler aus. Erst verletzte sich Sascha Bergholz, dann musste der Keeper nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz. Für ihn ging Sebastian Schröder zwischen die Pfosten.

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Sascha Bergholz (rechts) musste kurz vor Spielschluss verletzt passen, sodass die TSG das Spiel sogar zu Neunt beenden musste. | Foto: Frank Nahrstedt

Nun ist also Torsten Brinkmann als Mentaltrainer gefragt. Nach Heyrothsberge (0:1 nach vier Minuten), Halberstadt II (0:1 nach zwei Minuten), Burg (0:1 nach zwei Minuten) und Irxleben will der Coach versuchen, dieses schlechte Omen aus den Köpfen zu bekommen. Denn derzeit ist es wie verhext.

TSG Calbe: Richter – Noack, Harms, Schultz, Schmidt, Fiser, Adrian, Rathsack, Bergholz, Trappiel (37. Schröder), Würlich

Tore: 1:0 Paul Stier (6.), 2:0 Mathias Zornemann (25.), 3:0 Richard Hartmann (44.), 4:0 Daniel Halangk (90.)

Schiedsrichter: Marcus Peter (Arnstedt)

Zuschauer: 92

Gelb-Rot: Benjamin Richter (80.)

Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 29. September 2014


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