“Spionageaktion” soll sich lohnen
12. April 2013Die Spielausfälle der vergangenen Woche trafen auch die Fußballer der TSG Calbe (11.), die sich daraufhin kollektiv entschieden, ihren nächsten Gegner, den VfB Ottersleben (12.), in dessen Landesliga-Partie gegen Einheit Wernigerode (0:1) auszuspionieren. “Uns sind bestimmte Dinge aufgefallen, auf die wir im Training gesondert eingegangen sind und die wir im Heimspiel ausnutzen wollen”, fasst TSG-Coach Thomas Sauer die unplanmäßige Spielbeobachtung der Rand-Magdeburger zusammen.
Wie gewohnt, schaut Sauer aber lieber auf die Leistung seiner eigenen Mannschaft, die das Spiel “über die Außenpositionen suchen, den VfB bereits früh unter Druck setzen und erst gar nicht in die Begegnung finden lassen soll”. Das erscheint auch als ein probates Mittel. So verfügen die Gäste aus der Elbestadt seit Jahren über eine spielerisch starke und technisch beschlagene Mannschaft, die, wenn man sie denn lässt, jeden Gegner vor Probleme stellen kann.
“Die äußeren Mittelfeldspieler der Ottersleber sind mir gegen Wernigerode besonders aufgefallen. Vor allem Patrick Podehl (neun Tore, d. Red.) zeigte in dieser Partie eine gute Leistung”, weiß Sauer, dass seine Abwehr auch ein Auge auf den “schnellen und wendigen” Matthias Dieterichs werfen muss.
Die größten Schwächen des VfB sah der Calbenser Trainer in der Defensive. “Wir haben durch unsere schnellen Stürmer sicherlich kleinere Vorteile gegen die robust und oft auch statisch agierenden Magdeburger Abwehrspieler.”
Genau diese sind der Grund für die gefährlichen Ottersleber Standards. So traf die zentrale Person im Abwehrverbund, Antonio Oesterhoff, allein dreimal nach Standards ins gegnerische Gehäuse und verbreitet durch seine Vorstößen nicht selten Unruhe.
Aber auch die TSG muss ich nicht verstecken. Sauer kann auf eine eingespielte Mannschaft setzen, die sich mit einem Heimerfolg für die im Hinspiel erlittene 0:1-Auswärtsniederlage revanchieren und den “Abstand zu den Abstiegsrängen weiter vergrößern” möchte.
So sollte der Fakt, dass sich in dieser Partie zwei auf Augenhöhe agierenden Mannschaften gegenüberstehen, die zudem einen ähnliche Art Fußball zu spielen bevorzugen, viele Zuschauer animieren, den Weg ins Hegerstadion zu finden.
Es fehlen: Sebastian Zapke, Florian Schmidt, Tobias Schmidt (alle verletzt), Philipp Müller (krank) – keine Information
Schiedsrichter: Christian Naujoks, Stefan Dehmel und Thomas Neumann
Hinspiel: 0:1
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 12. April 2013