Verdienter Erfolg der besseren Fußballer
12. March 2013Was selbst ein Lob des Gegners für die taktische Disziplin wert ist, wenn die eigene Fehlerquote im Spielaufbau zu hoch liegt, mussten die Landesliga-Fußballer der TSG Calbe am Sonnabend im Spiel beim Burger BC 08 erfahren: rein gar nichts. Der Gastgeber war nach dem 2:1 (1:1)-Heimsieg natürlich obenauf.
Wer es sinnbildlich mag, nehme Kevin Schulz und seinen spielentscheidenden Treffer zum 2:1 (63.). Nach einem Eckball von Franz Zimmer hatte der Burger am langen Pfosten gelauert und anschließend alles richtig gemacht: Mit viel Übersicht und noch mehr Gefühl schlenzte er das Spielgerät von halblinker Position ins obere rechte Toreck. Und machte unwissentlich klar, was der BBC den Gästen über die vollen 90 Minuten voraus hatte: Ballbehandlung, Präzision und Abgeklärtheit.
Denn obwohl Burgs Trainer Hartmut Müller die TSG für ihre “taktisch gute Einstellung und enorme Kampfkraft” lobte, genügten beide Faktoren am Sonnabend nicht, um den 3:0-Hinspielerfolg zu bestätigen. “Uns fehlte die Ballsicherheit. Mehr als zwei, drei Stationen hat ein Spielzug bei uns selten gedauert. Burg hat verdient gewonnen, weil es den besseren Fußball gespielt hat”, bekannte TSG-Trainer Thomas Sauer nach dem Schlusspfiff.
Dass das Endresultat dennoch knapp ausfiel und die Partie nach August Schultz’ Ausgleichstor (44.) halbzeitübergreifende 20 Minuten auf der Kippe stand, war ein schwacher Trost aus Gästesicht. “Unser Treffer entsprang nach einer schlecht getretenen Ecke auch eher dem Zufall.”
Alles andere als eventuell war hingegen, dass die Burger nach starken 20 Anfangsminuten inklusive Steven Pesekes Flugkopfballtor zum 1:0 (11.) eine längere schöpferische Pause einlegten. Statt nach weiteren guten Gelegenheiten wie etwa einem Lattentreffer Pesekes auf das 2:0 zu drängen, “haben wir uns viel zu sehr das taktische Prinzip durch den Gegner aufdrängen lassen, in der Abwehr viel zu viel quer gespielt”, bemängelte Müller.
Dominanz strahlte sein Team tatsächlich erst nach dem 2:1 aus, hatte durch einige Konterchancen zudem die Gelegenheit, weiter zu erhöhen.
Apropos Konter: Vor dem Spiel als möglicher Ansatzpunkt der Gäste ausgemacht, kamen die schnellen Gegenstöße am Sonnabend nicht zur Entfaltung – eben weil es zu selten gelang, den Ball auf seifigem Geläuf zu kontrollieren. Gelangte ein Pass dennoch einmal in die TSG-Offensive, machte sich das arbeitsbedingte Fehlen von Tobias Plantikow bemerkbar, den bekanntlich die Fähigkeit auszeichnet, auch gegen erfahrene Abwehrreihen für Torgefahr zu sorgen.
Eine Chance ergab sich der TSG dann aber doch noch. “Wenn das 2:2 fällt, weiß ich nicht, ob der BBC noch einmal zurückkommt”, spekulierte Sauer. Doch Christian Gille traf eine Eingabe nicht voll und verzog aus der Nahdistanz (74.). Hallo, Sinnbildlichkeit.
Burger BC 08: Krüger – Eschholz, Boßmann, H. Schäfer, B. Schäfer (75. Westhause), Zimmer, M. Lindenblatt, Herms, Schulz, Baumgartl, Peseke (85. Teege)
TSG Calbe: Stephan Pingel – Sven Noack, Sebastian Zapke (8. Maximilian Mikoleit), Keven Harms, Alexander Voigt, Philip Müller, Marcel Würlich, Sebastian Schröder (46. Christian Gille), Philip Spengler, Sascha Bergholz, August Schultz