Es hatte sich eine Spielertraube gebildet, das gesamte TSG-Team lag durcheinander, selbst Keeper Stephan Herrmann kam hinzu geeilt, um mit seinen Mannschaftskameraden zu jubeln. Tief begraben wurde Philip Berner, der zuvor mit einem Kunstschuss aus knapp 40 Metern Torentfernung mit dem 3:0 die Entscheidung im Spiel herbei geführt hatte. Christian Kober wusste wohl, wie es seinem Mitspieler ergangen war, denn nur zwei Minuten vorher lag er ebenfalls unter seinen Mitspielern. Auch er sorgte mit einem sehr sehenswerten Treffer für großen Jubel auf und neben dem Feld.

Das Spiel zwischen dem bisher noch verlustpunktfreien Tabellenführer SV Rathmannsdorf und der Calbenser Landesligareserve begann sehr verhalten, beiden Mannschaften war der gegenseitige Respekt anzumerken. Nach einer knappen Viertelstunde spielte Christian Kober Toni Houpline mustergültig frei, Letzterer traf den Ball jedoch nicht richtig. Knapp 10 Minuten später tauchte nach einem Konter erstmals ein Rathmannsdorfer Stürmer frei vor dem Tor von Stephan Herrmann auf, verzog allerdings.  Einen der vielen Freistöße, die im Übrigen noch viel Luft nach oben lassen, zirkelte Philip Berner von der Mittellinie auf den Kopf von Claudio Recklebe. Sein Querpass fand Sturmpartner Kevin Fenzl, der mit einem schönen Seitfallzieher die 1:0-Führung erzielte. Da Toni Houpline und Christian Kober zwei weitere gute Möglichkeiten kurz vor dem Seitenwechsel vergaben, blieb es bei der knappen aber zugleich verdienten TSG-Führung.

Christian Kober von der TSG Calbe II (r.) überwindet Rathmannsdorfs Frank Podschun (l.) zum 2:0. | Foto: Frank Nahrstedt

Der hochfavorisierte Gast kam besser aus der Kabine, Sebastian Trensinger verfehlte freistehend in der 47. Minute das TSG-Tor nur knapp. Insbesondere im Mittelfeld entwickelte sich ein hartumkämpftes Spiel, ohne das eine Mannschaft sich weitere Einschussmöglichkeiten erspielen konnte. Einen Rathmannsdorfer Freistoß nutzten die Calbenser in der 68. Spielminute für einen mustergültigen Konter. Kevin Fenzl spielte Claudio Recklebe stark frei, dieser lief frei auf den Gäste-Torhüter zu und scheiterte, eroberte sich aber sofort den Ball zurück und bediente den mit aufgerückten Christian Kober. Letztgenannter narrte an der Strafraumgrenze drei Gegenspieler mit zwei Lupfern und vollendete souverän. Nur zwei Minuten später konnte TSG-Libero Philip Berner einen Querpass der Rathmannsdorfer Offensivabteilung abfangen, kurz nach der Mittellinie fehlte ihm die passende Anspielstation, sodass die alte Weisheit: „Wenn Du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann einfach ins Tor.“ sensationell umsetzte. Sein Schuss aus knapp 40 Metern Torentfernung schlug im rechten oberen Winkel des Gäste-Tores ein. Da die Calbenser auch in der Folgezeit vor Spielfreude strotzten und sich daraufhin weitere gute Möglichkeiten erspielten, zeigte sich die Effizienz als einziges Manko im Spiel. Knapp eine Viertelstunde vor dem Ende konnte sich dann auch Stephan Herrmann im TSG-Tor auszeichnen, einen schmeichelhaften Strafstoß konnte er klasse parieren, eine weitere Spielertraube um ihn war die Folge.

Mit dem Schlusspfiff gab es nicht nur reichlich Applaus von den Zuschauern, sondern auch viel Freude bei den TSG-Spielern. Es war eben ein Sieg, den in der Deutlichkeit wohl keiner hätte erahnen können.

TSG Calbe: Stephan Herrmann – Philip Berner, Kevin Vetter, Niklas Weber (83. Stefan Sandau), Steven Brehmer, Robert Seeliger (56. Stefan Lenhart), Toni Houpline, Christian Kober, Claudio Recklebe (79. Patrick Daniel), Daniel Schwan, Kevin Fenzl

SV Rathmannsdorf: Krüger (46. Podschun) – Poser, Wiemann, Menzel, M. Bock, Trensinger, A. Bock, Keye, Schnock, Sonnabend, Strecker

Zuschauer: 55

Schiedsrichter: Steffen Lange, Falko Karls und Frank Hoffmann