Im Fußball gibt es verschiedene Gesetzmäßigkeiten, die eben nicht mit einer allgemeinen Logik erklärt werden können. Ein Beispiel dafür ist der sprichwörtliche Angstgegner, gegen den man trotz starker Anstrengungen und egal nach welchen noch so tollen Siegesserien einfach nicht gewinnen kann.

Der SV Rot-Weiß Groß Rosenburg passt für die Calbenser Landesligareserve ziemlich genau in dieses Anforderungsprofil. In den zurückliegenden Jahren ging man dabei konsequent als Verlierer vom Platz, auch nach zehn siegreichen Spielen in Folge zu Beginn dieser Saison unterlag die TSG erstmals in Rosenburg und ebenso als bereits feststehender Aufsteiger in die Salzlandliga mit immerhin 20 Punkten mehr auf dem Konto als der Konkurrent unterlag man im letzten Heimspiel der Saison 2011/2012 wieder den Rosenburgern mit 0:2.

Nachdem der TSG-Mannschaftskapitän Steven Brehmer die Meisterschale für den Staffelsieg in der Saison 2011/2012 in der Kreisliga Nord überreicht bekommen hatte, übernahm der Gastgeber sofort die Initiative und erspielte sich ein klares spielerisches Übergewicht. Da sich der Gast bis auf einen Fernschuss aus knapp 30 Metern Torentfernung (16. Minute) einzig auf die Verteidigung des eigenen Tores beschränkte, boten sich nur wenige freie Räume für spielerische Glanzpunkte. Die wenigen sich bietenden TSG-Chancen blieben dabei ungenutzt, so verfehlten Steven Brehmer per Kopf (6. Minute), Sven Bartsch per Distanzschuss (7. Minute) und Toni Houpline per Seitfallzieher (28. Minute) das gegnerische Gehäuse und einen weiteren Versuch von Sven Bartsch hielt der Rosenburger Schlussmann klasse (37. Minute).

Direkt nach dem Seitenwechsel vergab Kevin Fenzl freistehend nach einer starken Flanke von Claudio Recklebe kläglich aus Nahdistanz. Als nur 10 Minuten später Steven Brehmer aus dem Gewühl endlich den Bann brach und den Ball über die Linie drückte, versagte der Schiedsrichter unerklärlich den Führungstreffer. Als auch ein Fernschuss von Philipp Berner (67. Minute) und ein weiterer Schuss von Robert Seeliger nicht von Erfolg gekrönt waren (68. Minute) ließ bei den Calbenser spürbar die Geduld nach. In dieser erneut verstärkten Drangphase konnten die Rosenburger den spielentscheidenden Konter setzen. Der zuvor eingewechselte Thomas Dolata setzte sich stark gegen die schlecht gestaffelte TSG-Hintermannschaft durch und bediente mustergültig Lukas Dübecke mit einem Querpass, 0:1 (73. Minute). Zwar blieb die TSG am Drücker und hatte mit Claudio Recklebe eine weitere Tormöglichkeit, aber zehn Minuten vor dem Spielende schloss Kai Schmidt einen weiteren Rosenburger Konter zum 0:2-Endstand ab, erneut zeigte sich dabei die TSG taktisch unsortiert.

Der SV Groß Rosenburg bleibt demnach weiterhin der Angstgegner der Calbenser Landesligareserve, in der kommenden Saison jedoch müssen die Rot-Weißen auf die sechs Punkte von der TSG verzichten, denn die Schale und der damit verbundene Aufstieg in die Salzlandliga war ja bekanntlich bereits vor dem Spiel übergeben beziehungsweise besiegelt.

TSG Calbe
Stephan Herrmann – Kevin Vetter, Stefan Lenhart, Kevin Fenzl, Claudio Recklebe, Sven Bartsch, Steven Brehmer, Philip Berner, Daniel Schwan, Robert Seeliger, Toni Hopeline

SV Rot-Weiß Groß Rosenburg
Heinrich – Heisig, Spandau, Wantowskei (50. Dolata), Filax, Meyer, O. Schmidt, Grosse (85. Jeromin), Dübecke, Gruß, Frutig (50. K. Schmidt)