Einwurftor „entscheidet“ Auswärtsspiel in Brumby
6. November 2011Es war wohl ein Weckruf, der lauter und härter nicht hätte wirken können: Nach einem zweifelhaften Freistoß aus knapp 25 Metern Torentfernung, der direkt in die Mauer geschossen wurde, entschied der überwiegend un- sicher wirkende Schiedsrichter Stefan Schmuck zum Erstaunen aller Betei- ligten auf Handelfmeter für die gastgebende SG Traktor Brumby. Zwar war TSG-Torhüter Benjamin Richter noch am Ball, trotzdem lagen die Calbenser nach drei Spielminuten bereits mit 1:0 in Rückstand. Für die restlichen Spielminuten zeigte sich allerdings, dass jener Weckruf seine Wirkung nicht verfehlt hatte.
Ausgehend von einer konzentrierten Defensive um TSG-Libero Philipp Berner übernahm die TSG Calbe fortan die Spielkontrolle. Bis zur Halbzeit konnte man aus der starken spielerischen Dominanz viele Torchancen erspielen und sich bis zum Seitenwechsel vorentscheidend auf 4:1 absetzen. In der 23. Spielminute legte Sven Bartsch auf Christian Kober ab, den vom Torhüter abgeprallten Ball konnte der auffällig spielende Steven Mues zum Ausgleich aus Nahdistanz nutzen. Nur vier Minuten später zirkelte Christian Kober einen 20-Meter-Freistoß in den Brumbyer Torwinkel zum 2:1 für die TSG. Nach weiteren zwei Spielminuten donnerte Philipp Berner einen Ball aus knapp 35 Metern Torentfernung an den Torpfosten, erneut war Steven Mues zur Stelle und verwandelte zum 3:1 für sein Team. Der erstmals für die TSG Calbe spielberechtigte Sven Bartsch erzielte in der 41. Minute im Nachschuss nach einem Distanzschuss von Steven Mues der ersten Treffer für sein neues Team zum 4:1-Halbzeitstand.
Für die wohl kurioseste Szene im Spiel sorgte TSG-Verteidiger St. Lenhart. Im Bewusstsein der Gefährlichkeit langer Einwürfe auf dem schmalen Brumbyer Sportfeld trainierten die Calbenser dies intensiv in der vorrangegangenen Woche. In der 51. Spielminute ergab sich eine Möglichkeit dies umzusetzen. Der Einwurf senkte sich Richtung Torlinie, sodass der verdutzte Traktor-Torhüter den Ball in das eigene Tor lenkte. Ein skurriles Einwurftor, welches das Spiel endgültig entschied. Nur acht Minuten später verursachte der Tor- schütze dann einen unnötigen Foulstrafstoß, der sicher verwandelt zum 2:5 führte. Ein Kopfballtreffer von TSG-Kapitän Steven Brehmer nach schöner Flanke von Christian Kober (85. Minute) und ein ansehnlicher Distanzschuss in die kurze Ecke von Stefan Sandau (90. Minute) stellten den letztlich hochverdienten 7:2-Auswärtserfolg für die Calbenser Landesligareserve sicher.
Nach dem frühen Weckruf konnte die Mannschaft vom Trainerduo Rainer Fabian und Detlef Sobzcak eine gute spielerische Mannschaftsleistung abrufen. Aus der Vielzahl der sich bietenden Tormöglichkeiten konnte dabei diesmal auch gut Kapital geschlagen werden. Nach dem schnellen Treffer zum 5:1 allerdings verflachte die Partie, was letztlich vor allem daran lag, dass die Calbenser deutlich zurück schalteten. Insbesondere in dieser Phase waren weitere Reserven auszumachen. Trotzdem bleibt abschließend festzuhalten, dass ein 7:2-Auswärtserfolg in Brumby beeindruckend ist, fügt man dann noch die Serie vom neunten Sieg im neunten Spiel hinzu, kann man schon derzeit ins Schwärmen geraten. Eine Woche haben die Calbenser nun zum Schwärmen Zeit, bevor es dann in zwei Wochen im Heimspiel gegen Hecklingen erneut gegen einen direkten Verfolger geht. Auf einen so starken Weckruf in den ersten Spielminuten wird man da wohl gern verzichten.
TSG Calbe
Benjamin Richter – Philipp Berner, Steven Brehmer, Christian Kober, Stefan Lenhart, Steven Mues (66. Kevin Fenzl), Stefan Sandau, Kevin Vetter (82. Niklas Weber), Daniel Schwan, Sven Bartsch (76. Maximilian Mikoleit)