Starke Moral sichert einen Punkt

29. October 2010

Nach einem 2 Tore Rückstand fand das Kausmann-Team zurück in das Spiel und konnte am Ende gegen schwächelnde Schönebecker punkten.

Die Gastgeber begannen sehr offensiv  und setzten die TSG sofort unter Druck. So konnten sich die “Grünen” einige sehr gute Tormöglichkeiten erarbeiten, scheiterten abermmer wieder am gut aufgelegten Keeper Ch. Harant oder am Aluminium. Mit zunehmender Spieldauer kam die TSG besser in das Spiel und konnte immer wieder gefährlich vor dem Kasten von Kerzel auftauchen. Zählbares sprang dabei aber nicht heraus. Nach der Pause legten die Gastgeber noch einmal zu und schnürten die Blau-Weißen in ihrer Spielfeldhälfte ein. Einen missglückten Abwehrversuch von Ph. Müller nutzten die Schönebecker eiskalt aus und M. Bolze konnte zur 1 : 0 Führung vollenden. Dieser Treffer lähmte die TSG, der SSC setzte sofort nach und nur 3 Minuten später war es erneut M. Bolze, der auf 2 : 0 für seine Farben erhöhte. Zur Ãœberraschung der Calbenser zog sich die Mannschaft von Ch. Kehr nach dieser beruhigenden Führung zurück und wollte das Ergebnis verwalten. Dies nutzte unsere Mannschaft, fand zurück in das Spiel und brachte die Defensive des SSC in arge Schwierigkeiten. Zunächst konnte der aufgerückte S. Noack den SSC-Keeper zum Anschlusstreffer überwinden und 8 Minuten später stellte S. Zapke mit einem direkt verwandelten Freistoß den verdienten 2 : 2 Endstand her.

Schönebecker SC: Kerzel, Renger, Bolze, Rothe, Duscha, Ritzmann, Wejsfelt, Lindner, Adrian (54. Klüter), Irmscher, Schulz

TSG Calbe/Saale: Harant – Noack, Zapke, Harms, Müller, Neumeister (90. Berner), Spengler, Voigt (71. Schmidt, Th.), Hoffmann, Schulze (63. Strobach), Bergholz

Schiedsrichter: Axel Thiele (Bernburg)
Assistent I: Gordon Eckert
Assistent II: Sebastian Schulz

Ergebnis: 2 : 2 (0 : 0)
Zuschauer: 242
Tore: 1 : 0 Bolze (57.), 2 : 0 Bolze (60.), 2 : 1 Noack (78.), 2 : 2 Zapke (86.)
Verwarnungen: Adrian, Schulz, Bolze – Neumeister, Müller, Hoffmann
Gelb/Rot: keine
Rot: keine

Volksstimme-Bericht vom 30.10.2010

Führung gibt keine Sicherheit

Quelle: Volksstimme von Oliver Kramer

Kampf, Tempo und Spannung bis zur letzten Minute: Das Fußball-Landesliga-Derby zwischen dem Schönebecker SC und der TSG Calbe hielt, was es versprach. Schien die Flutlichtpartie vor 242 Zuschauern beim 2:0 für die Platzherren nach einer Stunde entschieden, so retteten die Gäste dank einer Aufholjagd noch ein 2:2 (0:0)-Remis.

Lange nach Schlusspfiff standen die beiden Trainerkollegen und Kumpels am Stadionrund und ließen die vergangenen 90 Minuten Revue passieren. Der eine, René Kausmann, gab sich betont locker und lobte “die tolle Moral” seiner TSG. Der andere, Christian Kehr, war tief frustriert und “maßlos enttäuscht” von seinem SSC. Sein Team hatte einen Zwei-Tore-Vorsprung in der Schlussphase noch leichtfertig aus den Händen gegeben, so dass Kehr zu dem Schluss kam: “Wir haben offenbar ein mentales Problem.”

Denn physisch lief bei den Schönebeckern an diesem kalten Herbstabend eigentlich alles rund. Die Platzherren starteten mit viel Tempo und Pressing in die Partie. Nach ersten guten Offensivszenen setzte sich der pfeilschnelle Thomas Duscha auf der linken Seite durch, passte mustergültig auf Christoph Irmscher, der den Ball aus Nahdistanz nicht an TSG-Keeper Christian Harant vorbeibrachte (7.). Und auch beim Kopfball von Maik Adrian an den Pfosten (21.) und Markus Bolzes Fallrückzieher an die Latte (30.) hatten die SSC-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen. “Das war Offensivfußball wie aus einem Guss. Der Gegner wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah”, sagte Kehr.

Ganz so war es nicht, besaß auch Calbe seine Torszenen. Vor allem beim Schuss von Sascha Bergholz musste SSC-Keeper Julian Kerzel sein ganzes Können aufbieten (38.). Dennoch hätten sich die Calbenser – auch beim Latten-Freistoß von Robert Renger (45.) – nicht beschweren können, wenn sie zurückgelegen hätten. Insofern war die Doppel-Führung für die Grün-Weißen nach der Pause durch den überragenden Bolze verdient. Erst verarbeitete er einen Pass von Kevin Lindner, wobei Harant nicht gut aussah (57.), dann nahm er eine präzise Eingabe in den Strafraum direkt (61.) – 2:0.

Damit schien das Derby entschieden. TSG-Trainer Kausmann stellte nochmals taktisch um, beorderte “Sechser” Denis Neumeister nach vorne. Dieser sorgte für viel Unruhe, wobei Abwehrroutinier Sven Noack nach abgefälschtem Schuss verkürzte (1:2, 78.). Warum sich der SSC in den verbleibenden Minuten so weit zurückzog, ja die letzte Entschlossenheit im Zweikampf vermissen ließ, war unklar. Beim weiten Freistoß von Sebastian Zapke ging weder ein Abwehrspieler noch Keeper Kerzel dazwischen, so dass der Ball im Netz zappelte (2:2, 86.).


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