Ein Einstand nach Maß
3. August 2010Fußball-Landespokal: TSG Calbe – 1. FC Aschersleben 3 : 0 (1 : 0)
Quelle: Volksstimme von Sandra Arm
Als “herrlich erfrischend” empfand Sebastian Strobach die Wasserdusche. Sein Teamkollege beim Fußball-Landesligisten TSG Calbe, Sebastian Zapke, schnappte sich einfach den am Spielfeldrand abgestellten Wassereimer und übergoss ihn mit dem kühlen Nass. Strobach genoss es – und zugleich das Weiterkommen in der ersten Runde im Landespokal gegen den 1. FC Aschersleben. Die TSG setzte sich am Sonnabend klar mit 3 : 0 (1 : 0) durch.
Die Marschroute für die Begegnung war von TSG-Trainer René Kausmann klar vorgegeben: “Wir wollen den Zuschauern und uns den Saisonstart nicht vermiesen und eine Runde weiterkommen.” Die Vorgabe erfüllte das Team mit Bravour und bescherte ihrem Coach einen Einstand nach Maß. Doch dieser hatte zunächst mit personellen Problemen zu kämpfen. Es standen ihm Keven Harms, Maik Hoffmann und Daniel Stephan verletzungs- und krankheitsbedingt nicht zur Verfügung. Ebenso wie Phillip Spengler, der erst in dieser Woche zur Mannschaft stoßen wird. “Er befindet sich noch in einem Fußballcamp”, erklärte Kausmann.
Auf die für ihn ungewohnten rechte Verteidigerposition rückte Philipp Müller, “der seine Sache ordentlich gemacht hat”. Wie auch die gesamte Abwehr mit Alexander Voigt, Sven Noack und Sebastian Zapke. Dass die Null hinten stand, freute dann auch Kausmann. Nur die Möglickeiten nach vorn spielte seine Elf nicht konsequent aus. Dabei hatte sie gleich zu Beginn fünf, sechs gute. “Die 25 Minuten der ersten Hälfte haben uns gehört”, hatte Kausmann beobachtet. In diesem fiel auch die 1 : 0 Führung durch A. Menz. Danach kam es zu einer strittigen Situation, bei der Noack von einem Gegenspieler angeschossen wurde. Der Ball ging an den Arm und prallte ab. Die Acherslebener reklamierten auf Handelfmeter. “Der Arm von Sven war am Körper und ging nicht ab”, so Kausmann. Der gut leitende Schiedsrichter Marco Uhlmann zeigte nicht auf den Punkt und ließ weiterspielen.
Von den Gästen war bis zu diesem Zeitpunkt kaum etwas zu sehen. Calbe marschierte und dem 1. FCA blieb nur die Rolle des Zuschauers. Das änderte sich in der Schlussviertelstunde. Mehr als “ein Aufflackern” sah Trainer Klaus Gebhardt allerdings nicht. Der Gastgeber führte verdient und wollte in den zweiten 45 Minuten an die gute Leistung aus der ersten Hälfte anknüpfen.
Die TSG agierte weiter druckvoll nach vorn und arbeitete sich erneut eine handvoll Möglichkeiten heraus. Nur im Abschluss offenbarten sich erneut Schwächen. In Unterzahl musste der 1. FCA ab der 59. Minute agieren, denn Tino Borris sah die gelb-rote Karte aufgrund einer Unsportlichkeit (Ballwegschlagen). Die Überzahlsituation nutzten die Saalestädter aus und erhöhten durch Denis Neumeister zum 2 : 0 (61.). Ein ruhiger Nachmittag wurde es für TSG-Keeper Christian Harant, der sich mehrfach auszeichnen konnte, nicht. Dennoch agierten die Gäste über weite Strecken zu harmlos, um der TSG den Erfolg noch streitig zu machen. Stattdessen setzte der Gastgeber durch den eingewechselten Stefan Sandau noch einen drauf. Er markierte den 3 : 0-Enstand (88.).
“Der Sieg war absolut verdient und wir sind froh, dass wir den Saisonstart nicht vergeigt haben”, war Kausmann erleichtert. Einen Fehlstart legten die Gäste hin und Gebhardt wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte: “Das war das schlechteste Spiel, welches ich von meiner Mannschaft gesehen habe. Das war kein Fußball, das war absolut nichts.” Er hätte in der Vorbereitung vielleicht einmal mehr “Nein” sagen sollen, denn eine richtige Pause war seinem Team nicht vergönnt. “Daraus werden wir lernen, denn man sieht jetzt, was dabei herauskommt.” Die Chance auf Wiedergutmachung gibt es schon am Sonnabend, wenn der 1. FCA zum Ligastart auf die TSG Calbe trifft.
TSG: Harant – Noack, Zapke, Strobach, Müller, Th. Schmidt, Menz, Neumeister, To. Schmidt (75. Bergholz), Stephan Schulze (72. Sandau), Voigt (82. Kober)
1. FCA: Krüger – Reer (63. Busch), Rockmann (72. Linde), Gröper, Buchtele, Cerny, Zir, Borris (59. gelb-rot), Hayer, Schmidt (63. Röseler), Leus