In hitziger Atmosphäre einen kühlen Kopf bewahrt
19. October 2020Keinen ruhigen Nachmittag verlebte Schiedsrichter Friedrich Lorenz (Germania Halberstadt) am Sonnabend. Denn die Landesklasse-Partie zwischen dem SV Wulfen und der TSG Calbe hatte es in sich. Satte acht Gelbe Karten musste der Unparteiische verteilen, behielt allerdings stets den Überblick. Diese Leistung wurde von TSG-Coach Marcel Würlich nach der Partie gewürdigt. Doch nicht der Mann mit der Pfeife behielt in der hitzigen Atmosphäre auf dem Sportplatz in Wulfen einen kühlen Kopf, sondern auch die Kicker aus der Saalestadt. Die Partie gegen den Aufsteiger gewannen die Calbenser mit 3:1 (2:1).
Den besseren Start erwischten die Gäste, die durch Noel Stegemann schnell in Führung gingen (2.). Danach „fielen wir allerdings in ein Loch. Am Spielfeldrand standen gut 50 Mann, die richtig Stimmung gemacht haben“, erklärte Würlich. Seine Mannschaft ließ sich davon anstecken und wurde unachtsam. Folgerichtig kamen die Platzherren durch Bastian Staiger zum Ausgleich (18.).
„Wulfen hat in jeden Zweikampf alles reingehauen, teilweise war das sehr haarig“, beobachtete Würlich von außen. Die passende Antwort auf die harte Gangart hatte Sascha Bergholz. Mit einem Schlenzer in die lange Ecke brachte er sein Team wieder in Front (23). Bis zur Pause blieb es dabei.
In Durchgang zwei wogte die Partie hin und her. Chancen verzeichneten beide Teams, doch die Keeper Rico Willner auf Seiten der Calbenser und Wulfen-Schlussmann Tobias Belger waren stets hellwach. „Beide Teams haben bis zum Ende ein wahres Feuerwerk abgebrannt“, sagte Würlich nach der Partie. Sehr zur Freude der anwesenden Zuschauer, die auch immer alles gaben.
Das ganz große Feuerwerk entfachte Henry Forster fünf Minuten vor dem Ende. Da er keine gescheite Anspielstation in der Spitze sah, zog der Mittelfeldmann aus gut 20 Metern ab und traf, aus Sicht der TSG, mitten rein ins Glück. „Ich glaube, gegen Wulfen werden es noch ganz andere Teams schwer haben aufgrund der Spielweise. Wir sind natürlich froh, dass wir die drei Punkte eingefahren haben. Es war ein schöner Schlagabtausch zwischen zwei guten Mannschaften“, sagte der Übungsleiter über die vergangenen 90 Minuten.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 19. Oktober 2020