Mit Wille und Einsatz zum hart umkämpften Erfolg
2. March 2020Der Sonntag ist dazu gedacht, noch einmal richtig die Beine hoch zu legen. Den Gedanken hatten anscheinend auch die Landesklasse-Fußballer der TSG Calbe im Kopf. Erst als Marcel Würlich an der Seitenlinie lauter wurde, war auch der Letzte wieder wach. Denn phasenweise gefiel dem Übungsleiter das Agieren seiner Mannschaft gar nicht. „Schlaft aus!“ oder „Werdet doch endlich mal wach!“ hallte es durch das weite Rund an der Saale. Auch als Zuschauer war vermutlich jeder wieder voll anwesend. Doch der Weckruf von Würlich zeigte Wirkung, denn seine Mannschaft agierte mit viel Leidenschaft und fuhr gegen den 1. FSV Nienburg einen 3:2 (3:2)-Heimerfolg ein.
„Das war ein klasse erkämpfter Sieg. Wie er zustande gekommen ist, ist mit persönlich egal“, sagte der TSG-Coach nach dem Abpfiff. Denn über weite Strecken des Spiels gaben die Gäste aus Nienburg den Ton an und gingen nach einem haarsträubenden Abwehrfehler auch mit 1:0 in Führung (18). Calbe erholte sich gut und Winterneuzugang Henry Forster glich nach einem Freistoß nur drei Minuten später wieder aus.
Nienburg blieb aber weiter bissig und nutzte abermals einen Fehler in der TSG-Defensive. Also musste der Chef persönlich ran. Zwei Freistöße segelten in den Strafraum des FSV, zwei Mal war Calbes Kapitän Keven Harms zur Stelle (40., 45.).
Die zweite Hälfte dominierte Nienburg dann deutlich. Reihenweise flogen die Bälle auf den Kasten von Lucas Schulz. Ein Tor gelang den Gästen aber nicht mehr, auch weil Calbe mit Herz und Seele verteidigte. „Wir kommen nach zwei Rückschlägen immer wieder zurück. Das zeigt, wie groß die Moral der Truppe ist“, sagte Würlich nach dem Schlusspfiff zufrieden.
Und da Fußball immer noch ein Ergebnissport bleibt, wurden die ersten drei Punkte der Rückrunde im Anschluss der Partie lautstark bejubelt. „Auch wenn wir wieder nur einen dünnen Kader zur Verfügung hatten, hat heute jeder gesehen, was man damit erreichen kann“, so Würlich. Und ein Tor mehr, als der Gegner zu schießen, reicht eben aus.
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 02. März 2020