Großer Kampf reicht nicht
18. December 2017Die für den 13. Spieltag angesetzte Partie in der Landesliga Nord zwischen der TSG Calbe und dem FC Einheit Wernigerode endete 1:2 (0:1). Aufgrund der Witterungsbedingungen in der Harzregion wurde das Heimrecht getauscht.
Enrico Palm hatte genug gesehen. Sein Blick streifte weit über den Platz, dann klatschte er in die Hände: „Kommt mal Jungs“, rief der groß gewachsene Offensivspieler seiner Mannschaft zu. Die Mission war klar: Er wollte seine Mitspieler wachrütteln. Denn fünf Minuten vorher hatte die TSG den Gegentreffer durch Christian Harenberg kassiert, der den Ball über Calbe-Torwart Benjamin Richter hob (35). Es war der Anfang vom Ende und der Rückschlag nach einer guten Anfangsphase für die Hausherren. Die TSG Calbe verlor ihr Heimspiel am Sonnabend in der Landesliga gegen den FC Einheit Wernigerode mit 1:2 (0:1).
Dabei hatte es gut angefangen. Besonders gefährlich war die TSG nach Standardsituationen. Matthias Buszkowiak köpfte den Ball nach einer Palm-Ecke knapp am Tor vorbei (8.). In der Anfangsphase machte Calbe Druck und attackierte den Gegner früh. Erst nach 20 Minuten gelang es den Gästen sich aus dieser Fessel zu lösen. Die beste Chance für die Gäste vergab Nick Schmidt, der nach einer Hereingabe von Harenberg nur knapp verpasste (20.). Danach bekamen die Saalestädter wieder Zugriff zum Spiel. Nur eine Spielminute später hatte Palm die Möglichkeit sein Team in Führung zu bringen, scheiterte mit einem Freistoß am stark reagierenden Gästetorwart, der das Spielgerät an den Pfosten lenken konnte.
In diese Phase hinein erzielten die Gäste aus dem Harz durch Christian Harenberg den Führungstreffer. Mit einem 0:1-Rückstand ging die TSG Calbe in die Kabine. „Wir sind besser in die zweite Halbzeit reingekommen, aber der letzte Biss hat bei einigen gefehlt“, sagte Detlef Sobczak, Betreuer der TSG Calbe enttäuscht. Die Mannen von Trainer Marko Fiedler begannen ähnlich druckvoll wie die ersten 45 Minuten. Nach einer Flanke von Thomas Hellige kam Maik Adrian in der Mitte an den Ball und nahm das Spielgerät per Volley. Sein Schuss war jedoch zu unplatziert und flog direkt in die Arme des Gäste-Keepers Andre Helmstedt (53.).
Inmitten dieser Druckphase konnten die Gäste die Führung ausbauen. Christian Harenberg sah, dass Benjamin Richter etwas weit vor seinem Tor stand. Mit einem angeschnitten Schuss vollendete der Angreifer sehenswert (56.). Unbeeindruckt davon spielte Calbe weiter nach vorn. Nach einem Weitschuss von Alexander Voigt ließ Helmstedt das Leder abprallen und Maik Adrian vergab freistehend.
Im Gegenzug hatten die Saalestädter dann aber Glück, als Christian Harenberg freistehend am Tor vorbeischoss (59.). Immer wieder sorgten die hohen, langen Bälle der Gäste für Gefahr bei der TSG. Durch eine Standardsituation fiel der Anschlusstreffer für Calbe. Nach einem Durcheinander im Strafraum gelangte der Ball zu Keven Harms, der einschob (78.). Nur noch 1:2 und knapp zehn Minuten auf der Uhr. Calbe wollte unbedingt den Ausgleich und rannte immer wieder an. In der 81. Minute musste dann allerdings Maik Adrian den Platz nach einer Gelb-Roten Karte verlassen. Am Ende blieb es bei der 1:2-Niederlage. „Wir haben nicht unverdient verloren“, sagte Sobczak nach dem Spiel und erklärte: „Vielleicht lag es bei dem einen oder anderen an der Einstellung. Zumindest wollte Wernigerode anscheinend mehr.“ Jens Strutz, Mannschaftsbetreuer des FC Einheit Wernigerode, war nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben taktisch sehr gut gestanden und gut verteidigt.“ Nur die fehlende Chancenverwertung ärgerte ihn.
Mit dem fünften Platz in der Tabelle beendet die TSG Calbe das Jahr 2017 und möchte laut TSG-Betreuer Sobczak „unbedingt oben dran bleiben“.
TSG: Richter – Buszkowiak, Harms, Schmidt, Dübecke (70. Schellbach), Adrian, Baartz, Hellige, Voigt, Gernat, Palm (81. Lull)
Tore: 0:1 Christian Harenberg (35.), 0:2 Christian Harenberg (56.), 1:2 Keven Harms (78.)
Schiedsrichter: Torsten Felkel (SV Eintracht Salzwedel)
Zuschauer: 50
Gelb-Rote-Karte: Maik Adrian (TSG Calbe, 81.)
Quelle: Volksstimme Schönebeck vom 18. Dezember 2017